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Londoner Institut kritisiert Scholz' Atom-Vorstoß

Archivmeldung vom 27.01.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Überlegungen des CDU-Politikers Rupert Scholz, Deutschland solle über eigene Atomwaffen für den Kampf gegen Terrorstaaten verfügen, stößt beim Internationalen Institut für Strategische Studien (IISS) in London auf massive Kritik:

Solche Vorschläge seien "lächerlich" und an den Haaren herbeigezogen", sagte IISS-Atomwaffen-Experte Mark Fitzpatrick, der "Rheinischen Post" (Düsseldorf, Freitagsausgabe). "Andere Länder würden sagen: Na, wenn jetzt sogar die Deutschen Atombomben bauen, dann wollen wir auch welche haben", sagte Fitzpatrick. Gerade jetzt sei es wichtig, die Zahl der Atomwaffen zu verringern und sie nicht zu vergrößern. Sonst steige die Gefahr, dass auch Terroristen in den Besitz solcher Waffen kämen: "Wer vorschlägt, noch mehr Atombomben zu bauen, fährt genau in die falsche Richtung." Der Kampf gegen den internationalen Terrorismus erfordere andere Werkzeuge. Für den Fall, dass iranische Nuklearraketen deutsche Städte bedrohen könnten, hält Fitzpatrick den atomaren Schutzschirm der NATO für ausreichend.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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