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Länger arbeiten und weniger Urlaub? Linke kritisieren Vorschlag des IW

Archivmeldung vom 16.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Immer mehr Arbeitsplätze gleichen Lohnsklaverei  mit Lohnsklaven (Symbolbild)
Immer mehr Arbeitsplätze gleichen Lohnsklaverei mit Lohnsklaven (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Ein Vorstoß des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zur Verlängerung der Arbeitszeit und zum Verzicht auf Urlaub stößt bei der Opposition im Bundestag auf scharfe Kritik. Linksfraktionschef Dietmar Bartsch sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Mehrarbeit und weniger Urlaub, um die Krise zu bezahlen? Das ist Klassenkampf von oben. Viele Monate Einschränkung von Grundrechten und als Dank Sozialabbau? Das gefährdet den sozialen Frieden."

Bartsch fügte mit Blick auf die Folgen der Corona-Krise hinzu: "Wir brauchen einen Beitrag der Superreichen und keine Beschneidung von Arbeitnehmerrechten."

IW-Direktor Michael Hüther hatte zuvor gefordert: "Um Lasten der Corona-Pandemie zu bewältigen, muss das Wachstumspotenzial des Arbeitsmarktes genutzt werden." Das Institut nennt als eine denkbare Möglichkeit, sich an der Schweiz zu orientieren. Dort, so betonen die Wissenschaftler, "arbeiten Männer und Frauen pro Kopf nicht nur deutlich mehr Stunden pro Woche, sondern auch fast anderthalb Arbeitswochen mehr im Jahr als hierzulande." Laut IW betragen die Wochenarbeitsstunden in Deutschland etwa 34 Stunden (Stand 2019), in der Schweiz über 36 Stunden (Stand 2019). Der Vorschlag des IW bedeutet also: Die Deutschen sollen im Durchschnitt zwei Stunden die Woche mehr arbeiten und anderthalb Wochen im Jahr weniger Urlaub machen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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