IW: Steuerrabatte für Ausländer würden 600 Millionen Euro kosten
Archivmeldung vom 23.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie geplanten Steuervergünstigungen für ausländische Fachkräfte könnten Kosten im dreistelligen Millionenbereich verursachen. Das geht aus neuen Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurden.
Im ersten Jahr würde der Staat für diese Rabatte demnach auf 300
Millionen Euro verzichten. Nach drei Jahren - wenn der erste Jahrgang
nur noch zehn Prozent Rabatt bekäme und neue Fachkräfte dazugekommen
wären, würden die Kosten auf bis zu 600 Millionen Euro im Jahr
ansteigen. Die Kosten könnten noch höher ausfallen - je nachdem, wie gut
ausländische Fachkräfte ausgebildet sind und wie viel sie verdienen.
Sie könnten niedriger liegen, wenn Fachkräfte in den drei Jahren wieder
zurückwandern oder niedriger Qualifizierte kommen.
Würde der
30-Prozent-Steuerrabatt dagegen für die gesamte Bevölkerung gelten,
lägen die Steuerausfälle nach Angaben des Instituts bei etwa 160
Milliarden Euro. Das sind fast 40 Prozent der gesamten Steuereinnahmen
aus der Einkommensteuer. Selbst wenn zehn Prozent Steuern erlassen
werden, müsste der Staat immer noch mit einem Verlust von 60 Milliarden
Euro rechnen, was 14 Prozent der Einnahmen entspricht.
Ziel der
Ampel ist es, mit den umstrittenen Steuerrabatten ausländische
Fachkräfte nach Deutschland zu locken. Die Idee: Für ausländische
Fachkräfte sollen im ersten Jahr 30 Prozent des Bruttolohnes steuerfrei
sein, im zweiten Jahr 20 Prozent und im dritten Jahr zehn Prozent. Diese
Regelung würde laut IW etwa 70.000 Personen aus Nicht-EU-Ländern
betreffen, die zum ersten Mal eine Aufenthaltserlaubnis für
Arbeitszwecke erhalten haben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur