Van Aken nennt Merz "Gefahr für Zusammenhalt des Landes"
Linken-Chef Jan van Aken kritisiert die Union nach ihrem Vorstoß einer Arbeitspflicht für Bürgergeldempfänger hart. "Ich halte Friedrich Merz für eine Gefahr für den Zusammenhalt des Landes", sagte van Aken "Ippen-Media". Er wirft der Union vor, im Wahlkampf auf Spaltung und das Feindbild "der faulen und gierigen Armen" zu setzen.
Van Aken verweist nach der von CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann ins
Gespräch gebrachten Arbeitspflicht für Menschen in der Grundsicherung
auf das "Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum, das auch
die Union nicht einfach abschaffen kann". Der Linken-Spitzenkandidat
weiter: "Im Grundgesetz steht nicht, dass die Menschenwürde des
arbeitswilligen Menschen zu schützen ist, sondern dass jeder Mensch
Anspruch auf Achtung seiner Würde hat - unabhängig von Leistung,
sozialem Status oder Eigenschaften." Die Debatte über die Arbeitspflicht
schüre demnach Verteilungsängste unter allen, die nicht genug zum Leben
haben.
Auch die FDP kritisierte Jan van Aken scharf, denn der
Bürgergeld-Sprecher der Liberalen, Jens Teutrine, hatte sich offen für
den Unionsvorschlag gezeigt. Van Aken: "Dass die Schnösel von der FDP
eifrig mithelfen, das Bürgergeld und damit ein soziales Fundament
unserer Gesellschaft zu zerschlagen, wundert mich überhaupt nicht."
Van
Aken fordert stattdessen einen "starken Sozialpakt" mit mehr
Investitionen in "gutes Leben, für soziale Sicherheit, gute Löhne und
eine wirtschaftliche Zukunft". SPD und Grüne will der Hamburger Linke in
der Debatte ums Bürgergeld an ihr Versprechen eines sozialen Wahlkampfs
erinnern, "wo es um Miete, Verteilungsungleichheit und Preise gehen
sollte". Auf diese Themen sollten sie sich auch weiterhin besinnen,
"statt sich ebenfalls an der Nebelkerzen-Diskussion um Migranten und
arme Menschen zu beteiligen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur