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CDU-Bundestagsabgeordnete für offeneren Umgang mit AfD

Archivmeldung vom 27.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Veronika Bellmann (2013)
Veronika Bellmann (2013)

Foto: Tom Peschel
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die sächsische Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann (CDU) hat sich für einen offeneren Umgang mit der eurokritischen AfD ausgesprochen: "Es muss ja nicht gleich eine Koalition sein. Dazu muss man erst einmal sehen, wie sich die AfD als Politik-Neuling auf europapolitischem Parkett bewegt", sagte Bellmann "Handelsblatt-Online". "Aber dort, wo Integration notwendig wäre, ein rigoroses Nein auszusprechen, was Gespräche, punktuelle Zusammenarbeit und die inhaltliche Auseinandersetzung betrifft, hielte ich für falsch."

In Sachsen wird am 31. August ein neuer Landtag gewählt. Ein Ausgrenzen der AfD bedeute das Ausgrenzen von zwei Millionen Wählern aus dem konservativen Mitte-Rechts-Spektrum, sagte Bellmann weiter. "Das kann sich auch die Union nicht leisten, will sie nicht dauerhaft von der SPD abhängig sein." Die habe ihrerseits Alternativen im rot-rot-grünen Lager gesucht und gefunden und "wartet nur auf den nächstbesten Moment, um den Schalter umzulegen".

Den Erfolg der AfD führt Bellmann darauf zurück, dass die eurokritische Partei Wähler anspricht, "die den Eindruck haben, dass die etablierten Parteien in einem ziemlich engen "alternativlosen" Meinungskorridor agieren". Die Mitte der Union, so Bellmann, habe sich "ziemlich nach links verschoben". Deshalb sei der "parteilose" rechtskonservative Raum größer geworden.

In diese Lücke springe AfD-Chef Bernd Lucke. Fakt sei zudem, dass die AfD zwar weniger als eine Volkspartei, aber mehr als eine reine Protestpartei sei, sagte die CDU-Politikerin weiter. "In ihren Reihen findet man eine stattliche Anzahl kompetenter Menschen, aber auch durchaus einige suspekte Personen mit einem mitunter egozentrischen Bernd Lucke an der Spitze."

Lucke sei aber in der Wahrnehmung vieler Wähler ein "Puffer" zwischen Europa- und Euro-Gegnern wie den Nationalisten aus Frankreich und Großbritannien, die Europa abwickeln wollten und den Europa-Romantikern, die aus der EU immer noch eine Schulden- und Umverteilungsunion machen wollten. "Dazwischen ist die AfD geradezu gemäßigt als Europa-kritisch und Euro-skeptisch zu verorten", sagte Bellmann.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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