Seeheimer Kreis für höheren Spitzensteuersatz
Archivmeldung vom 07.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer konservative Flügel der SPD-Bundestagsfraktion will den Spitzensteuersatz reformieren, um die arbeitende Mitte zu entlasten. Das berichtet der "Stern".
Der Seeheimer Kreis fordert demnach, den aktuell geltenden
Spitzensteuersatz bei der Einkommenssteuer von 42 Prozent für Menschen
mit niedrigen und mittleren Einkommen später greifen zu lassen: bei
Singles ab einem Jahresbruttoeinkommen oberhalb von 80.000 Euro, bei
Verheirateten oberhalb von 175.000 Euro. Für Topverdiener würde es dafür
teurer, der Spitzensteuersatz auf 45 Prozent angehoben. Der
Höchststeuersatz, der aktuell bei 45 Prozent liegt und ab knapp 278.000
Euro greift, solle auf 48 Prozent angepasst werden, so die Seeheimer.
"Wir
sind die Partei der arbeitenden Mitte", heißt es in einem
Strategiepapier, aus dem der "Stern" zitiert. Zu viele Menschen würden
sich von der Sozialdemokratie abwenden, in der Vergangenheit seien
Themen oft aus "falsch verstandener Rücksichtnahme" nicht angesprochen
worden, die aber die Menschen in Deutschland offensichtlich bewegen
würden. "Mit diesem Strategiepapier wollen wir unseren Beitrag dazu
leisten, den politischen Kompass der SPD wieder wahrnehmbar stärker auf
die arbeitende Mitte dieses Landes zu richten", sagte Esra Limbacher dem
"Stern".
Limbacher bringt den Vorstoß der Seeheimer auf diese
Formel: "Machen statt Meckern - das ist unser Weg." Die Seeheimer
fordern auch weitere Erhöhungen des Kindergeldes sowie Entlastungen bei
den Freibeträgen, täglich ein bundesweit kostenfreies Mittagessen an
Schulen und Kitas für alle Kinder, eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15
Euro, milliardenschwere Investitionen in die Wirtschaft und ein
Bürgergeld, das "treffsicherer" sei. Auch die Bürgergeldzahlung an neu
ankommende ukrainische Flüchtlinge soll perspektivisch auf den Prüfstand
gestellt werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur