Experte schlägt Regierung Kompromiss beim Rentenpaket vor
Archivmeldung vom 12.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm Koalitionsstreit um das Rentenpaket II hat der Rentenexperte Axel Börsch-Supan einen Kompromiss vorgeschlagen.
Die Haltelinie von 48 Prozent beim Rentenniveau "sollte auf die weniger Verdienenden fokussiert werden, während für die Besserverdienenden, die oft Betriebsrenten erhalten und die es sich erlauben können, eine private Altersvorsorge aufzubauen, der Nachhaltigkeitsfaktor auch in Zukunft für eine generationengerechte Lastenverteilung sorgen sollte", heißt es in der Stellungnahme Börsch-Supans für die Expertenanhörung am kommenden Montag im Bundestag, über die die "Rheinische Post" berichtet.
Der Münchner Ökonom übt in seiner Stellungnahme scharfe Kritik an den
Plänen zur Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent des
Durchschnittslohns für weitere 14 Jahre bis 2039. Deutschland befinde
sich in einer tiefen Strukturkrise. Der Bundestag stehe vor der
schwierigen Aufgabe, eine Balance "zwischen der Erhaltung unseres
Sozialsystems und der Anpassung an die Realitäten zu finden", so
Börsch-Supan.
"Das vorliegende Gesetzesvorhaben erfüllt diese
Aufgabe nicht. Ganz im Gegenteil ist es in weiten Teilen ein Ausdruck
der Weigerung, diese Realitäten anzuerkennen. Er verstärkt damit die
Strukturkrise Deutschlands. Das wesentliche Element des Pakets - die
Haltelinie - gibt in Zeiten knapper Kassen den Besserverdienenden mehr
als denen, die den Sozialstaat nötig haben", schreibt Börsch-Supan.
"Das
Rentenpaket II wandelt unser Rentensystem zurück zu einem reinen System
der Leistungsorientierung zulasten Jüngerer", kritisiert der Experte.
Die Anhörung findet am Montag im Bundestagsausschuss für Arbeit und
Soziales statt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur