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Trittin rechnet fest mit Einigung zum Braunkohle-Ausstieg nach NRW-Wahl

Archivmeldung vom 07.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Jürgen Trittin Bild: Heinrich-Böll-Stiftung, on Flickr CC BY-SA 2.0
Jürgen Trittin Bild: Heinrich-Böll-Stiftung, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der frühere Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) rechnet fest mit einer Einigung über den Braunkohleausstieg nach der NRW-Wahl 2017. "Vor Wahlen schaut jeder auf seine Klientel. Doch auch wenn Frau Kraft und ebenso Herr Laschet jetzt jeden Abend mit ,Glück Auf, der Steiger kommt' zu Bett gehen, wissen beide, dass die Braunkohle keine Zukunft hat. Den Menschen wider besseres Wissen weiter etwas vorzumachen, halte ich für verantwortungslos", sagte Trittin der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ).

Gleichzeitig gab er sich optimistisch, was eine rasche Lösung angeht: "Ich bin sicher, nach NRW- und Bundestagswahl werden wir uns darüber schneller einigen, als heutige Verlautbarungen vermuten lassen." Trittin warnte NRW mit seinem Rheinischen Braunkohle-Revier eindringlich vor der ostdeutschen Variante, wo Vattenfall sein Braunkohlegeschäft an den tschechischen Konzern EPH verkauft hat, einen "Hedgefonds", wie Trittin betont. "Der wettet auf steigende Strompreise bis 2020. Steigen die Preise nicht, macht er die Bude 2020 zu. Auch RWE hat Investoren, die einen solchen Verkauf am besten fänden. Das wäre ein Ausstieg mit der brutalen Wucht des freien Marktes." Stattdessen plädiert Trittin für "einen geordneten Ausstieg aus der Braunkohle", ohne betriebsbedingte Kündigungen. Zur Kritik von NRW-Bauminister Michael Groschek (SPD) an der "durchgrünten Gesellschaft", die wichtige Projekte verhindere und so Arbeitsplätze gefährde, entgegnete Trittin: "Das EEG hat 400.000 Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen. Selbst wenn Herr Groschek ganz NRW zubetoniert, würde er das nicht schaffen."

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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