Linken-Vorsitzende Ines Schwerdtner: Merz war ein "kleiner Wahlhelfer"
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Auch am Tag nach der Bundestagswahl ist die Linke immer noch von ihrem eigenen Ergebnis überrascht. "Wir hatten schon vor ein paar Wochen ein gutes Gefühl, dass wir es über die fünf Prozent schaffen. Aber dass das Ergebnis so stark ist, bei über acht Prozent, damit haben wir nicht gerechnet", äußerte sich die Vorsitzende der Linken, Ines Schwerdtner, im Fernsehsender phoenix.
Der Haustürwahlkampf und die Aktivitäten in den Sozialen Netzwerken hätten sicherlich einen großen Anteil am guten Resultat gehabt. "Friedrich Merz war noch ein kleiner Wahlhelfer obendrauf. Sicherlich hat es geholfen, dass er die Brandmauer eingerissen hat", so Schwerdtner weiter. Sie freue sich, dass ihre Partei auch viele Nichtwähler habe mobilisieren können. "Und ich glaube, dass viele von SPD und Grünen zu uns gekommen sind, weil die beiden Parteien nicht mehr glaubwürdig waren." Künftig werde man als Opposition im Bundestag viele sozialpolitische Themen ansprechen "und wir werden die Bundesregierung mit Anträgen und Anfragen treiben", meinte Schwerdtner.
Es habe sich gezeigt, dass die Ampelregierung den außenpolitischen Herausforderungen nicht gewachsen gewesen sei. Nunmehr drohe, dass US-Präsident Donald Trump über die Köpfe der Ukraine hinweg einen "Diktat-Frieden" durchzudrücken versuche. Europa und Deutschland müssten dabei eigentlich eine viel stärkere Rolle spielen. "Da hat die Bundesregierung vollends versagt, sich für Friedensverhandlungen einzusetzen", war die Linken-Vorsitzende überzeugt.
Quelle: PHOENIX (ots)