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Nach Corona-Gipfel: Bundesagentur für Arbeit betont Bedeutung von Schul- und Kita-Öffnungen

Archivmeldung vom 12.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Detlef Scheele (2021)
Detlef Scheele (2021)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Wenn Kitas und Schulen schrittweise wieder geöffnet werden, wie vom Bund-Länder-Gipfel beschlossen, könnte sich das nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) deutlich auf dem Arbeitsmarkt niederschlagen. BA-Chef Detlef Scheele sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Kita- und Schulschließungen haben ganz klar Auswirkungen darauf, ob und wie lange Eltern arbeiten können."

Scheele betonte, das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur habe von Oktober bis Februar untersucht, wie viele Arbeitstage durch den Lockdown ausgefallen seien. "Insgesamt sind es bisher 59 Millionen Arbeitstage gewesen, davon entfallen geschätzt 37 Millionen Arbeitstage auf Kita- und Schulschließungen." Insgesamt konnten oder können laut Scheele rund 1,2 Millionen Erwerbstätige nicht arbeiten, "da Betreuungsangebote nur eingeschränkt zugänglich sind oder sie ihre Kinder pandemiebedingt zu Hause betreuen möchten".

Der BA-Chef bekräftigte zudem seine Aussage, dass Deutschland mit einem blauen Auge durch den zweiten Lockdown kommen werde. Er sagte: "Während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 gab es durchaus Entlassungen, danach aber kaum mehr und auch während des zweiten Lockdowns nicht." Die Arbeitgeber halten ihre Fachkräfte, so Scheele weiter. Sie haben nach seinen Worten die Hoffnung, "dass große Teile der Bevölkerung bis Ende des Sommers geimpft sein könnten und dass es dann ein weitgehend normales drittes und viertes Quartal gibt".

Kurzarbeit hat laut Scheele Millionen von Entlassungen verhindert. "Wir hatten im April 2020 sechs Millionen Kurzarbeiter mit im Durchschnitt 50 Prozent Arbeitszeitausfall. Wenn es Kurzarbeit nicht gegeben hätte, hätten wir damals also rein rechnerisch drei Millionen mehr Arbeitslose gehabt." Auch die aktuellsten Zahlen vom November zeigen nach Darstellung des BA-Chefs, wie stark Kurzarbeit gegen Arbeitsplatzverluste wirkt. "Allein in diesem Monat sind mithilfe von Kurzarbeit etwa eine Million Jobs gerettet worden."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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