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Özdemir verlangt Durchgreifen bei Regelverstößen auf Corona-Demos

Archivmeldung vom 16.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Polizeitruppen (Symbolbild)
Polizeitruppen (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir zeigt sich besorgt über die Corona-Demonstrationen, speziell über die angekündigten Proteste in seinem Wahlkreis Stuttgart am Wochenende. "Sie dürfen natürlich sagen, es gebe diesen Virus gar nicht. Oder, dass es gar keine Viren gibt", sagte Özdemir dem Nachrichtenportal Watson.

Daraus leite sich aber nicht ab, dass sie sich nicht an die Vorschriften halten müssen. "Was nicht geht, ist, Mindestabstände nicht einzuhalten und Sicherheitsvorkehrungen gegen Ansteckungen zu ignorieren", so der Grünen-Politiker weiter. Im Notfall fordert er drastische Mittel, um die Maßnahmen durchzusetzen: "Wenn die Teilnehmer der Demonstration mit der S-Bahn anreisen, dann müssen sie eine Maske tragen. Ansonsten gefährden sie ihre Mitmenschen und ich bestehe darauf, dass diese Leute ein saftiges Bußgeld erhalten, wie es Oberbürgermeister Fritz Kuhn nun angekündigt hat", sagte Özdemir.

Einen Vergleich der "Hygiene-Demos" mit den Bürgerbewegungen, aus denen die Grünen einst entstanden sind, lehnt er ab: "Wir haben für die Anerkennung der Klimakrise und des Ozonlochs gekämpft, alles Dinge, die wissenschaftlich belegt sind. Wir haben nicht dafür gekämpft, zu erklären, dass die Erde eine Scheibe ist", so der Grünen-Bundestagsabgeordnete. Man sei "das Gegenteil von dem, wofür diese Demonstranten stehen".

Insgesamt zieht Özdemir ein nachdenkliches Resümee: "Diese Demonstrationen zeigen, dass auch unsere Gesellschaft nicht immer so aufgeklärt ist, wie wir gerne denken. Hier finden sich genau dieselben Vorurteile und Verschwörungstheorien, die auch in anderen Ländern kursieren." Wenn es "da oben einen Gott gibt", dann habe er "Fanatismus, Irrsinn und Wahnsinn auf alle Länder, Religionen und Kulturen gleichermaßen verteilt und es ist eine gemeinsame Aufgabe, gegen Antisemitismus, Rassismus und anderen Wahnsinn anzugehen", sagte der Grünen-Politiker dem Nachrichtenportal Watson.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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