Merkel: Ereignisse in Köln haben Verunsicherungen hinterlassen
Archivmeldung vom 22.01.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt nach eigenen Angaben die Verunsicherungen ernst, die die Ereignisse in der Silvesternacht in Köln im Speziellen und die Flüchtlingsproblematik im Allgemeinen, in der deutschen Bevölkerung hinterlassen haben. Die illegale Migration könne allerdings am besten eingedämmt werden, wenn die Fluchtursachen in den Krisengebieten bekämpft werden, sagte die Kanzlerin am Freitag in Berlin.
Dazu brauche es einen "gesamteuropäischen Ansatz" - außerdem müsse der Schengen-Raum aufrechterhalten werden, so Merkel.
Auf die Frage eines Journalisten, ob es aufgrund der Kritik innerhalb der Union langsam einsam um sie werde, sagte die Kanzlerin: Den Eindruck habe sie nicht. Die Menschen fragten sich allerdings zurecht, wie es weitergehen werde. Merkel sagte, sie sei "innerlich sehr überzeugt", dass die Frage der illegalen Migration mit Hilfe der anderen EU-Partnern gelöst werden kann. Es sei von herausragender Bedeutung, auf politische Lösungen der Krisen zu drängen und den humanitären Konsequenzen umgehend und umfassend zu begegnen.
Merkel hofft auf Unterstützung Ankaras in Flüchtlingskrise
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu haben die enge Partnerschaft zwischen Deutschland und der Türkei bekräftigt. Die Kanzlerin hoffe zudem auf die Unterstützung Ankaras in der Flüchtlingskrise. Dazu zähle auch der gemeinsame Kampf gegen den Terror, sagte Merkel am Freitag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem türkischen Ministerpräsidenten in Berlin. "Wir können nicht zulassen, dass zwischen Türkei und Griechenland Schlepper und Schmuggler die Hoheit haben", so Merkel mit Blick auf die Situation in der Ägäis. Zugleich bekräftigte die Kanzlerin, der Türkei zusammen mit den EU-Partnern drei Milliarden Euro für die Versorgung der Flüchtlinge bereitzustellen. Die Mittel sollten etwa für eine bessere Gesundheitsversorgung eingesetzt werden. Grundsätzlich müssten aber die Fluchtursachen in den Krisengebieten bekämpft werden, so Merkel.
Davutoglu sagte zudem, dass der Terroranschlag in Istanbul, bei dem deutsche Touristen getötet wurden, die türkische Regierung "tief getroffen" habe. "Das war ein Terrorakt gegen die Menschlichkeit", so der türkische Ministerpräsident.
Quelle: dts Nachrichtenagentur