Neues Gesetz setzt Spielhallen unter Druck
Archivmeldung vom 24.08.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDas seit Juli verschärfte Spielhallengesetz setzt die Glücksspiel-Branche in Sachsen-Anhalt unter Druck. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung. Viele Spielhallen mussten bereits schließen, weitere rutschen in die Illegalität ab. Allein von Januar bis Juli machten neun Prozent der Spielhallen dicht, die Gesamtzahl fiel von 355 auf 322.
Rund jedes dritte verbliebene Casino besteht nur noch mit temporärer Ausnahmeregelung. Und: 31 der übrigen Spielhallen im Land laufen sogar ohne Behörden-Genehmigung. Die Zahlen legte das Wirtschaftsministerium auf Anfrage des Landtags-Abgeordneten Rüdiger Erben (SPD) offen.
Hintergrund der Entwicklung in der Branche sind verschärfte Regeln für Spielhallen-Besitzer. Seit Juli muss ein Mindestabstand von 200 Metern zu Jugendeinrichtungen wie Kitas, Schulen und Jugendklubs gewahrt werden. Auch untereinander müssen Spielhallen diesen Abstand halten. Zudem untersagt das Gesetz sogenannte Mehrfach-Konzessionen. So dürfen Betreiber nicht mehr einzelne Räume der selben Lokalität zu jeweils eigenständigen Spielhallen deklarieren. Mit diesem Kniff schraubten Unternehmer die Anzahl der Spielautomaten pro Lokal nach oben. Spielsucht-Therapeuten loben die verschärften Regeln.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)