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Bayern: Grünen-Fraktionsvorsitzender für Ausbau der Stromnetze

Archivmeldung vom 29.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: zwiboe / pixelio.de
Bild: zwiboe / pixelio.de

Ludwig Hartmann, der Fraktionsvorsitzende der bayerischen Grünen, hat sich für den Ausbau der Stromnetze und die Errichtung von Pumpspeicher-Kraftwerken ausgesprochen. "Wir werden das Stromnetz ausbauen müssen, das Netz wird wachsen, nicht schrumpfen. Wenn die Regionen Strom austauschen müssen, kann das nur über ein Stromnetz stattfinden. Ob es drei oder zwei Leitungen braucht und wie groß sie sein müssen, das wird man laufend neu berechnen müssen", sagte der Grünen-Politiker der "Welt am Sonntag".

Hartmann lehnt auch den Bau der umstrittenen Gleichstromtrasse von Sachsen-Anhalt nach Bayern nicht generell ab: "Wir dürfen nicht nur in Fünf-Jahreszeiträumen denken, sondern an das Ziel, dass wir komplett umstellen wollen auf erneuerbare Energie. Wenn Sachsen-Anhalt einmal aus der Braunkohle aussteigt, braucht das Land auch Leitungen um den Solar- oder Windstrom aus anderen Regionen zu beziehen."

Die Leitung, die der Netzbetreiber Amprion plant, wird von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) kategorisch abgelehnt, weil damit auch Kohlestrom transportiert werden soll. Außerdem ist der Widerstand gegen die Trasse bei der Bevölkerung vor Ort sehr groß. Grünen-Politiker Hartmann spricht sich auch für den Bau vom Pumpspeicher-Kraftwerken in den bayerischen Alpen aus.

"Im richtigen Mix wird man nicht ganz auf sie verzichten können. Wir könnten damit den Sonnenstrom in den Abend bringen", sagte er. Hartmann fordert dafür aber einen "echten" ökologischen Ausgleich: "Wenn man etwa in der Alpenregion ein Pumpspeicherkraftwerk baut, muss ein neuer Nationalpark in Bayern geschaffen werden, für den Arten- und Pflanzenschutz. Ob im Ammergebirge oder im Steigerwald - das müssen die Fachleute entscheiden. Dann könnte man ein Pumpspeicherkraftwerk auch vermitteln." Auch Pumpspeicher-Kraftwerke sind wegen der großen Eingriffe in die Landschaft bei Umweltschützern und der betroffenen Bevölkerung in Bayern sehr umstritten.

Der CSU-geführten Staatsregierung wirft Hartmann in Fragen der Energiepolitik Konzeptionslosigkeit vor. "Wir wollen 100 Prozent erneuerbare Energien. Die CSU will rund 50 Prozent und hat darüber hinaus kein Konzept. Auf ersten Erfolgen im Solar- und Biomassebereich kann man sich aber nicht ausruhen. Die Windkraft bringt Seehofer jetzt sogar zum Erliegen."

Der Forderung, mehr auf Biomasse zu setzen, folgten keinen Taten, bei den Pumpspeicherkraftwerken erstelle die Staatsregierung nicht einmal "das überfällige Kataster für mögliche Standorte. So haben wir keine Entscheidungsgrundlage und können nicht planen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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