Juso-Chef sieht Scholz nicht als sicheren SPD-Kanzlerkandidaten
Archivmeldung vom 02.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Juso-Bundesvorsitzende Philipp Türmer will sich nach der Wahlniederlage der SPD bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen nicht auf Olaf Scholz als Kanzlerkandidat zur Bundestagswahl 2025 festlegen.
Es brauche eine Strategie der Partei, mit der die Inhalte geklärt werden
- "und abhängig von den Inhalten muss man dann alle weiteren Fragen -
auch Personalfragen - klären", sagte Türmer am Montag den Sendern RTL
und ntv. Der Zeitpunkt dafür sei erst der Parteitag im nächsten Jahr.
Auf die Frage, ob er von der Vorstellung begeistert sei, dass Scholz
erneut antritt, sagte Türmer: "Ich bin jedenfalls nicht begeistert von
der Vorstellung, die die Ampel gerade abgibt - und da kann man Olaf
Scholz nicht ausnehmen."
Türmer spricht sich zudem für eine
stärkere Abgrenzung der SPD von der Ampel-Koalition aus. Die
Bundesregierung müsse sich um die Alltagsprobleme der Bürger kümmern,
sagte Türmer den Sendern RTL und ntv. "Wenn die Ampel da keine
Fortschritte macht, dann muss man wenigstens als Sozialdemokratie
deutlich machen, dass man selbst Konzepte hat." Der SPD sei es bisher
nicht gelungen, den Streit in der Koalition zu befrieden und so müsse
sie nun an ihrem eigenen Profil stärker arbeiten. "Da muss man sich dann
vielleicht etwas stärker absetzen von dieser Ampel-Regierung."
Türmer
sprach sich gegen Neuwahlen aus. Man dürfe nicht ein Jahr vor der
Bundestagswahl die Koalition aufkündigen. "Das wäre ein falsches
Signal." Er stimme zwar der Analyse von FDP-Vize Kubicki zu, dass die
Regierung viel Vertrauen verloren habe, die FDP müsse sich allerdings
fragen, warum das so sei. "Sie ist doch der Grund, warum wir in
wesentlichen Politikbereichen in der Vergangenheit keinen Fortschritt
erzielen konnten." Türmer kritisierte vor allem das Festhalten der
Liberalen an der Schuldenbremse. Die Bekämpfung des Wohnraummangels und
der Inflation scheitere häufig an der FDP, so Türmer.
Quelle: dts Nachrichtenagentur