Gesamtmetall-Präsident hält Klimaziele für zu ehrgeizig
Archivmeldung vom 21.09.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Stefan Wolf, hält die Klimaziele der Bundesregierung für zu ehrgeizig. Die Industrie werde die Transformation hin zur Klimaneutralität schaffen, sagte Wolf dem "Handelsblatt".
"Ich finde aber, dass wir den Zeitdruck rausnehmen müssen. Ich glaube
nicht, dass diese Transformation in der jetzt vorgesehenen Zeit machbar
und möglich ist." Es gehe darum, Technologien zu entwickeln, die auch
großen Emittenten wie Indien, China oder den USA helfen,
Treibhausgasemissionen zu senken. Aber das sei nicht von heute auf
morgen zu schaffen.
"Wenn jedes zweite Auto in Indien irgendwann
mit Brennstoffzelle und grünem Wasserstoff fährt, ist mehr gewonnen,
als wenn wir in Deutschland krampfhaft noch ein paar
Zehntelprozentpunkte Emissionen einsparen", sagte Wolf. Der Verbandschef
warnte die Bundesregierung davor, Energiepreis-Entlastungen allein für
die energieintensive Industrie vorzusehen. "Wir brauchen auf jeden Fall
einen Brückenstrompreis, das ist keine Frage", sagte Wolf. "Aber wir
müssen für alle etwas tun, nicht nur für die Großindustrie, sondern auch
für den Bäcker, den Metzger oder den kleinen metallverarbeitenden
Betrieb auf der Schwäbischen Alb oder in Bayern."
Er schlägt
vor, den Brückenstrompreis mit einer Absenkung der Stromsteuer auf das
Mindestmaß der EU oder einer gänzlichen Abschaffung zu kombinieren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur