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Walter Riester: Private Zusatzvorsorge muss obligatorisch werden

Archivmeldung vom 08.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Walter Riester in der Kritik (Symbolbild)
Walter Riester in der Kritik (Symbolbild)

Bild: Screenshot Welt.de / Eigenes Werk

Der frühere SPD-Sozialminister Walter Riester wehrt sich gegen einen Abgesang auf die nach ihm benannte Riester-Rente. "Wenn sich alle einig sind, dass der Rentenbeitrag nicht weiter steigen und auch das Rentenalter nicht angehoben werden soll, dann bleibt nur die Zusatzvorsorge", sagte Riester dem "Handelsblatt".

Es sei denn, es solle noch mehr Steuergeld in die Rente gesteckt werden. Die kapitalgedeckte ergänzende Rente habe also weiter ihre Bedeutung. In ihren Programmen für die Bundestagswahl stellt sich keine Partei mehr vorbehaltlos hinter die klassische Form der dritten Säule der Alterssicherung. Die Reformpläne reichen von der Einführung eines einfachen Standardprodukts bis hin zur gänzlichen Abschaffung. Nach Einschätzung von Riester wird die private Vorsorge nur funktionieren, wenn sie obligatorisch ist: "Die Rücklagenbildung fürs Alter konkurriert immer mit tagesaktuellen Ausgabenwünschen und Notwendigkeiten, deshalb muss man das verpflichtend machen", sagte er.

"Würden wir nur auf die Weitsicht der Menschen vertrauen, hätten wir massenweise Altersarmut." Bei der Idee der Union einer "Generationenrente", für die der Staat von Geburt eines Bürgers an Beiträge leistet, habe er erst mal "schallend gelacht", sagte Riester. "Wir stecken heute schon mehr als 100 Milliarden Euro Steuergeld pro Jahr in die Rente, seit Einführung der Riester-Rente waren es 1,7 Billionen Euro. Woher soll da das Geld für die Einzahlung in die Generationenrente kommen?"

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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