Rufe nach Brandmauer gegen neue Rechtsfraktion im Europaparlament
Archivmeldung vom 09.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićGrüne und Sozialdemokraten im EU-Parlament fordern eine Brandmauer gegen die neue ultrarechte Fraktion "Patrioten für Europa".
"Diese abenteuerliche rechtsextreme Sammelbewegung darf keine
Ausschussvorsitze bekommen, weil ihr einziges Ziel ist, Europa zu
blockieren, Gesellschaften zu polarisieren, den Green Deal, die
Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Pressefreiheit abzuschaffen", sagte
Grünen-Fraktionschefin Terry Reintke dem "Redaktionsnetzwerk
Deutschland". Echte Patrioten seien keine Russlandfreunde. Wer sein Land
und Europa liebe, fördere die Demokratie statt sie auszuhöhlen, so
Reintke.
"Die Orban-Fraktion muss im Europäischen Parlament
isoliert dastehen", mahnte SPD-Vizeparlamentspräsidentin Katarina
Barley. Die neue antieuropäische Fraktion dürfe keine Möglichkeit zur
Mitgestaltung bekommen, sagte Barley dem RND. "Die Brandmauer nach
rechts muss standhaft sein." Es dürften keine offiziellen Positionen an
Mitglieder dieser Fraktion gehen, forderte sie und zog einen Vergleich
zur ID-Fraktion, in der früher die AfD saß: Für sie müsse ein "Cordon
sanitaire" gelten, also eine informelle Vereinbarung, dass man mit ihnen
in keinem Fall zusammenarbeite. "Dadurch werden die Möglichkeiten der
neuen Rechten begrenzt, konstruktive Politik zu sabotieren", so Barley.
In
Brüssel ist die Sorge groß, dass die "Patrioten" ihren neu gewonnenen
Einfluss geltend machen wollen. Als Fraktion bekommen sie nun mehrere
Millionen Euro, Personal und mehr Redezeit.
Grünen-Chefin Reintke
warnte, dass die Rechten Europa blockieren und ihr auf Ungleichheit und
Ausgrenzung basierende Gesellschaftsbild umsetzen wollten. "Besonders
gefährlich ist ihre Blockadepolitik überdies in Notsituationen, wo das
Parlament dringend handlungs- und entscheidungsfähig sein muss, wie etwa
bei Entscheidungen zu Ukraine-Hilfen", sagte die Grüne dem RND.
Quelle: dts Nachrichtenagentur