Wagenknecht warnt BSW vor Verrat an Wählern
Archivmeldung vom 11.11.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBSW-Gründerin Sahra Wagenknecht warnt ihre Partei vor falschem Regieren. "Was ich kritisiere, sind Regierungsbeteiligungen, bei denen die betreffenden Parteien ihre Wähler betrügen", sagte sie in einem Podcast der Funke-Mediengruppe. Deswegen sei es so wichtig, dass eine Partei ein klares Profil behalte.
Das System sei so ausgelegt, "dass es auch attraktiv gemacht wird zu
regieren, also für die Betreffenden natürlich, die da verhandeln", so
Wagenknecht. "Also wenn man regiert, hat man Ministerposten. Das ist
natürlich attraktiver als Parlamentsabgeordneter, was die Bezüge angeht,
was die Pensionen angeht. Da gibt es ja schon viele Verführungen. Es
gibt viele Staatssekretäre, die man dann berufen kann. Für die ist das
auch sehr attraktiv."
Es gebe "eine Verführung, die darauf
hinwirkt, dass Parteien lieber in Regierungen gehen, als in der
Opposition zu sitzen", warnte Wagenknecht. "Und oft wirkt das, dass sie
ihre Wähler ziemlich verraten. Also dass sie sagen, okay, sie reden sich
das Ergebnis schön."
Zugleich wies Wagenknecht Vorwürfe zurück,
sie sei nicht kompromissfähig genug, um sich an einer Regierung zu
beteiligen. "Das finde ich insoweit ungerecht, als ich natürlich, ich
meine auch, warum habe ich eine neue Partei gegründet? Weil ich schon
finde, ich bin ja einmal in die Politik gegangen, um die Gesellschaft zu
verbessern, um Veränderungen zu erreichen", sagte sie. "Und ich hoffe,
dass wir die Gelegenheit bekommen, wirklich unser Land zum Guten zu
verändern. Aus einer Landes- und vielleicht perspektivisch sogar
Bundesregierung heraus. Aber da natürlich wir das nie alleine können,
hängt es auch davon ab, ob andere Parteien bereit sind."
In
Thüringen und Brandenburg verhandelt das BSW derzeit über eine
Regierungsbeteiligung; in Sachsen sind die Gespräche gescheitert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur