GEW und Familienverband gegen Verkürzung der Sommerferien
Archivmeldung vom 17.04.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Deutsche Familienverband haben sich gegen die Verkürzung der Sommerferien ausgesprochen, wie Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) sie zuvor angeregt hatte. "Herr Schäuble ist ja nicht gerade als Bildungsfachmann bekannt.
Und tatsächlich macht er den zweiten Schritt vor dem ersten", sagte GEW-Vorstandsmitglied Ilka Hoffmann den Zeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft". Man müsse im Moment diskutieren, wie eine schrittweise Öffnung der Schulen aussehen könne. Fragen des Infektionsschutzes und der Abstandsregelungen müssten zuerst geklärt werden.
"Jetzt mit diesem Chaos weiterzumachen und dann auch noch die Sommerferien zu verkürzen - das geht von dem Gedanken aus, dass Schule einfach Wissen in die Kinder stopft", so das GEW-Vorstandsmitglied weiter.
"Business as usual" werde es aber erst einmal nicht geben können. "Der Gedanke an die Sommerferien ist da noch ein bisschen weit weg", sagte Hoffmann.
Ähnlich sieht das der Deutsche Familienverband: "Eine Ferienverkürzung hat aus Sicht des Deutschen Familienverbandes keine Priorität", sagte dessen Bundesgeschäftsführer Sebastian Heimann den Zeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft". Zum einen seien die Ferientermine bis 2024 bereits festgelegt, "zum anderen brauchen Schüler derzeit die Möglichkeit, versäumten Unterrichtsstoff in der Schule nachzuholen". Es dürfe kein verlorenes Schuljahr geben. Deshalb sei es jetzt wichtig, darüber nachzudenken, wie der Unterricht wieder aufgenommen werden kann, so Heimann.
Quelle: dts Nachrichtenagentur