Erste Kritik aus der SPD an Kanzlerkandidat Steinmeier
Archivmeldung vom 21.01.2009
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Freigeschaltet durch Oliver RandakIn der SPD ist erste Kritik an Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier laut geworden. Steinmeier war vor drei Monaten zum Herausforderer von Kanzlerin Merkel gekürt worden, die SPD setzte viel Hoffnung in den Außenminister.
Der SPD-Politiker Rudolf Dressler hat Frank-Walter Steinmeier aufgefordert, die Rolle des SPD-Kanzlerkandidaten stärker auszufüllen. "Ich habe mich gewundert, dass er de facto als Kanzlerkandidat, als die Alternative zur Kanzlerin, bisher nicht in Erscheinung getreten ist" , sagt Dressler gegenüber Panorama.
Er könne sich "nicht an eine Situation innerhalb der SPD erinnern, in der eine Kanzlerkandidatur, das heißt das Küren eines Kanzlerkandidaten, so verpufft ist wie im letzten Jahr", so Dressler weiter. Er bezeichnet es als Steinmeiers Aufgabe, Wähler zu gewinnen - "und nicht die Rolle des Außenministers in hohen Umfragewerten stabilisiert zu sehen". Zwischen dem diplomatischen Parkett, auf dem sich Steinmeier als Außenminister bewege, und einer SPD-Wahlkampfveranstaltung in der Dortmunder Westfalenhalle bestehe ein erheblicher Unterschied. "Ich nehme an, dass er diesen Unterschied in Zukunft noch lernen muss", so Dressler.
Rudolf Dressler gehörte von 1984 bis 2000 dem Parteivorstand der SPD an. Gleichzeitig war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen. Vom 1. September 2000 bis 31. August 2005 war er Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Israel.