SoVD warnt vor steigender Armut und sozialer Isolation
Archivmeldung vom 05.11.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Sozialverband SoVD warnt vor steigender Armut und sozialer Ausgrenzung in Deutschland. "Für viele Menschen in unserem Land ist Sozialabbau zu einer bitteren Erfahrung geworden. Der Fall in Hartz IV, materielle Einschränkungen, kräftige Zuzahlungen für Ältere und Behinderte. Zudem wird die Verteilung gesellschaftlichen Reichtums zunehmend ungerechter", erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer. Insgesamt ist nach Einschätzung des Sozialverbandes ein verschobenes Kräfteverhältnis zu Lasten sozial und ökonomisch Benachteiligter festzustellen. Der Verband belegt dies mit seinen sozialpolitischen Initiativen seit 2011 und der zunehmenden Bedeutung des Themas "Soziale Gerechtigkeit."
"Die Zahl der SoVD-Mitglieder ist seit 2009 von rund 510.000 auf über 560.000 angewachsen. Das ist einerseits bemerkenswert in einer Zeit, in der die Mitgliedszahlen in Vereinen und Parteien sinken. Andererseits zeigt es, dass es um unseren Staat nicht gut bestellt ist, wenn so viele Menschen um ihr Recht kämpfen müssen", sagt Adolf Bauer. Der Verband berät seine Mitglieder bundesweit in Fragen des Sozialrechts.
Zentrale Kritik übt der SoVD an der Tatsache, dass Armutsrisiken zunehmen. Insbesondere in den Bereichen Rente, Gesundheit, Pflege, Arbeitslosigkeit, Grundsicherung und Schwerbehinderung besteht Handlungsbedarf, so der Sozialverband. Präsident Bauer konkretisiert das am Beispiel Rente: "Erst vor wenigen Tagen wurde nach langer Zeit eine deutliche Rentenerhöhung für das kommende Jahr prognostiziert. Wir begrüßen das sehr. Jedoch ändert diese Ausnahme nichts Grundsätzliches an der Entwicklung der Altersrenten. Ihr Wertverfall führt zu einem schleichenden Abstieg der Rentnerinnen und Rentner. Da reicht es nicht aus, kurzfristig das Füllhorn auszuschütten. Nötig ist eine Anhebung des Rentenniveaus, um die lebensstandardsichernde Rente wiederherzustellen."
Vom 5. bis 8. November findet in Berlin die 20. Ordentliche Bundesverbandstagung des SoVD unter dem Leitgedanken "Inklusion wagen - Solidarität gewinnen" statt. Auf der Auftaktveranstaltung wird Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles sprechen.
Der SoVD vertritt die sozialpolitischen Interessen der gesetzlich Renten-versicherten, der gesetzlich Krankenversicherten, der pflegebedürftigen, behinderten und sozial benachteiligten Menschen. Sitz des Verbandes ist seit 2003 Berlin. Rund 560.000 Mitglieder sind in 12 Landesverbänden und bundesweit rund 2.300 Orts- und Kreisverbänden organisiert.
Quelle: SoVD Sozialverband Deutschland (ots)