Lindner will 2025 56,5 Milliarden Euro neue Schulden machen
Archivmeldung vom 11.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will die Neuverschuldung im nächsten Jahr noch einmal kräftig ausweiten. Die Nettokreditaufnahme soll nach den Plänen des Finanzministeriums bei 56,5 Milliarden Euro liegen, 5,2 Milliarden Euro höher als noch im Regierungsentwurf für den Bundesetat 2025 im Sommer veranschlagt, berichtet der "Spiegel".
Lindner darf im Rahmen der Schuldenbremse mehr Kredite aufnehmen, weil
sich die Konjunktur schwächer entwickelt als bei Aufstellung des Etats
unterstellt. Grundlage für die Neuberechnung des Ministeriums ist die
Herbstprojektion der Bundesregierung, die Wirtschaftsminister Robert
Habeck (Grüne) am Mittwoch vorgestellt hat.
Die im Vergleich zum
Frühjahr deutlich eingetrübten Wachstumsaussichten erlauben, dass der
Konjunkturaufschlag der Schuldenbremse ansteigt. Die neuen Schulden
sollen Mindereinnahmen bei Steuern und Mehrausgaben wegen höherer
Arbeitslosigkeit abfedern. Die schon bestehende Finanzierungslücke von
zwölf Milliarden Euro in Lindners Etatentwurf lässt sich damit nicht
lindern.
Bei den Beratungen des Haushalts soll der Bundestag die
neuen Schulden beschließen. Die Nettokreditaufnahme setzt sich zusammen
aus dem konjunkturunabhängigen Defizit von 0,35 Prozent der
Jahreswirtschaftsleistung, also 14,4 Milliarden Euro. Hinzu kommt die
Konjunkturkomponente von aktuell 15 Milliarden Euro.
Zudem plant
Lindner sogenannte schuldenfinanzierte finanzielle Transaktionen von
insgesamt 27,1 Milliarden Euro, etwa mehr Eigenkapital für die Bahn. Sie
laufen außerhalb der Schuldenbremse, weil den Verbindlichkeiten
Vermögen in gleicher Höhe gegenübersteht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur