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Handwerkspräsident: Wir haben die Fachkräfte für Klimaschutz-Pläne nicht

Archivmeldung vom 19.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Hans Peter Wollseifer (2020)
Hans Peter Wollseifer (2020)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, warnt angesichts der Klimaschutzvorhaben der Parteien vor Fachkräftemangel im Handwerk.

"Wir werden auf jeden Fall mehr Personal brauchen. Irgendwer muss die Solardächer ja montieren und warten, die Gebäude energieeffizient sanieren. Die Politik hat die Brisanz künftig fehlender Fachkräfte noch nicht in dem Maße auf dem Schirm, wie es mit Blick auf die anstehenden Zukunftsaufgaben zwingend nötig wäre", sagte Wollseifer im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Sich erst um das Personal in dem Moment zu kümmern, in dem man eine konkrete Klimaschutzmaßnahme beschließt, sei zu spät. "Um aber all das, was sich die nächste Bundesregierung vornimmt, überhaupt umsetzen zu können, braucht es in der Zukunft genügend gut ausgebildete Handwerkerinnen und Handwerker. Denn es ist das eine, eine Solardachpflicht zu verordnen, aber das andere, diese Solardächer dann auch zu installieren. Wenn es nicht genügend Fachkräfte dafür gibt, wird das kaum gelingen", warnte Wollseifer. Er erwarte, dass die ausbildenden Betriebe künftig bei Steuern und Sozialabgaben entlastet werden.

Aktuell sind Wollseifer zufolge noch rund 32.000 Ausbildungsplätze im Handwerk nicht besetzt. Der Handwerkspräsident empfiehlt den Demonstranten von "Fridays for Future" eine Ausbildung im Handwerk. "Das wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit, um es nicht beim Protest zu belassen, sondern aktiv ganz konkret etwas für den Klimaschutz zu tun", sagte Wollseifer der NOZ.

Trotz des aktuellen Mangels an Baumaterialien empfiehlt der Handwerkspräsident, geplante Bauvorhaben jetzt anzugehen. "Wenn man konkret etwas vorhat, sollte man es besser sofort angehen, denn die Preise werden sich zwar wieder normalisieren, aber sie werden vermutlich nicht mehr auf Vorkrisenniveau fallen. Bauen wird definitiv teurer", sagte Wollseifer im Interview mit der NOZ.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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