Günther will mehr Ostdeutsche in Führungspositionen
Archivmeldung vom 28.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttKurz vor dem 30. Jahrestag der Deutschen Einheit fordert Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), Führungspositionen verstärkt mit Ostdeutschen zu besetzen. "Ich finde es sehr ungerecht, dass Menschen mit ostdeutscher Biografie kaum in Führungsämtern sind, auch in der Politik. Wir diskutieren völlig zu Recht lange darüber, wie man mehr Frauen in Führungspositionen bekommt", sagte Günther der "Bild am Sonntag".
Dass es solche Förderung auch für Ostdeutsche brauche, habe man verschlafen. Als Beispiel für zu wenige Ostdeutsche in Spitzenämtern nannte er die aktuelle Berufung der ersten ostdeutschen Richterin am Bundesverfassungsgericht. Die sei "viel zu spät" gekommen. Auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) beklagt eine ungerechte Behandlung der Ostdeutschen.
"Mich stört das Klischee des Jammer-Ossis. Wenn in Bayern offensiv die Länderinteressen vertreten werden, auch gegen den Rest von Deutschland, dann wird es als Stärke gewertet." Wenn Ostdeutsche das machten, spreche man vom "Jammer-Ossi", sagte Schwesig der "Bild am Sonntag". Die größte Ungerechtigkeit nach 30 Jahren Einheit ist für Schwesig, "dass die Ostdeutschen weniger Geld für ihre Arbeit bekommen, aber länger arbeiten müssen". Da gehe es auch um Respekt vor der Lebensleistung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur