Länder-Regierungschefs machen Druck bei Abschiebungen
Archivmeldung vom 19.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Kai Wegner (CDU) und Dietmar Woidke (SPD), fordern angesichts der gestiegenen Zahl von Messerangriffen in Deutschland harte Konsequenzen für die Täter.
"Mittlerweile gibt es so viele Messerangriffe in Deutschland, täglich
kommt es zu schwersten Straftaten, auch in Berlin", sagte Wegner dem
"Handelsblatt". Hier müsse der Rechtsstaat deutlich machen, dass man
solche Gewalttaten nicht dulde, "erst recht nicht einen Messermörder wie
in Mannheim".
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte als
Konsequenz aus der Messerattacke von Mannheim, bei der ein Polizist
getötet wurde, angekündigt, die Abschiebung von Schwerstkriminellen und
terroristischen Gefährdern nach Afghanistan und Syrien wieder zu
ermöglichen. Wegner sagte: "Ich erwarte von der Bundesregierung, dass
sie handelt und nicht nur redet."
Der Bund müsse "endlich für
Rückführungsabkommen sorgen und notfalls Charterflüge organisieren, wenn
Abschiebungen per Linienflug nicht möglich sind oder verhindert
werden", verlangte Wegner. "Wir brauchen Lösungen, ansonsten verlieren
wir die Menschen in der demokratischen Mitte."
Auch Brandenburgs
Ministerpräsident Woidke drängt auf Abschiebeabkommen. Die geltenden
Regeln müssten durchgesetzt werden. "Man muss es nur wollen und am Ende
auch machen", sagte er dem "Handelsblatt". Wer sich nicht integrieren
wolle und aktiv gegen die Gesellschaft und das politische System
vorgeht, "der kann nicht in diesem Land bleiben".
Quelle: dts Nachrichtenagentur