Asyl: Union beharrt auf "Notlagenbeschluss" und mehr Zurückweisungen
Archivmeldung vom 30.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Union beharrt vor den Verhandlungen mit der Bundesregierung über Konsequenzen aus dem Solingen-Attentat auf deutlich mehr Zurückweisungen von Schutzsuchenden an den deutschen Grenzen.
"Das europäische Asylrecht steht nach den europäischen Verträgen
ausdrücklich unter dem Vorbehalt der Zuständigkeit der Nationalstaaten
für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und den Schutz der
inneren Sicherheit", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der
Unionsfraktion, Thorsten Frei, der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).
"Deutschland kann in einer Notlage auf den entsprechenden Artikel
zurückgreifen."
Zurückweisungen seien seiner Ansicht nach "ohne
Zweifel möglich", so Frei. "Wenn die Koalition keine Notlage zu erkennen
vermag, dann will sie den Ernst der Lage nicht wahrhaben", sagte der
CDU-Politiker. "Deutschland hat allein in den vergangenen zwei Jahren
rund 1,7 Millionen Migranten und Flüchtlinge aufgenommen. Wir sind mit
dem größten Zustrom seit Jahrzehnten konfrontiert."
Das
Dublin-System sei durch "faktische Nichtanwendung in den
Ersteinreisestaaten zusammengebrochen", sagte Frei. "Seit Jahren nehmen
die Staaten an der Außengrenze kaum noch Asylbewerber zurück - was ein
offener Rechtsbruch ist. Unsere Aufnahmekapazitäten sind längst
erschöpft."
Die Ampelregierung kommt voraussichtlich am kommenden Dienstag mit Vertretern der Union und der Länder zusammen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur