SPD plant neue Steuererhöhungen für die Krankenversicherung
Archivmeldung vom 21.06.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie SPD plant deutlich weiterreichende Vorschläge für die künftige Finanzierung des Gesundheitssystems, als bisher bekannt ist. Der Parteivorsitzende Kurt Beck will auf einen dauerhaften Steuerzuschuss von 30 bis 45 Milliarden Euro für das Gesundheitssystem drängen, mit dem die Kassenbeiträge um drei Prozentpunkte gesenkt werden sollen.
Die Reform soll jetzt
beschlossen, aber erst zwischen 2008 und 2010 in drei Stufen
eingeführt werden. Die Einnahmen sollen durch höhere Einkommen- oder
Verbrauchsteuern finanziert werden.
Die Verhandlungslinie wurde am vergangenen Freitag bei einem SPD-Treffen von Beck mit Vizekanzler Franz Müntefering, Fraktionschef Peter Struck, Finanzminister Peer Steinbrück sowie den Fachpolitikern für Gesundheit festgelegt.
Steinbrück unterstützt das Vorhaben ausdrücklich, gegenüber der
ZEIT erklärt er, dass der Umbau "in größeren Schritten vorgenommen
werden" solle. Voraussetzung sei allerdings, dass die Reform
tatsächlich zu Beitragssenkungen führe, also "die Steuer- und
Abgabenquote insgesamt nicht steigt". Dafür müsse stärker als bisher
auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen geachtet
werden. Birgit Fischer, Mitglied im SPD-Parteivorstand, sprach sich
ebenfalls für einen "großen Wurf" bei der Einnahmenreform aus und
sagt: "Wir wollen eine neue, steuerfinanzierte Säule im
Gesundheitssystem ... Das Ganze hat keinen Sinn, wenn am Ende die
Beiträge nicht deutlich sinken."
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT