Umfrage: Islam gehört für 56 Prozent der Bundesbürger zu Deutschland
Archivmeldung vom 15.01.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine knappe Mehrheit von 56 Prozent der Bundesbürger teilt laut einer Forsa-Umfrage für das "Handelsblatt" die Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), dass der Islam zu Deutschland gehört. Rund ein Drittel (34 Prozent) sieht den Islam hingegen nicht als Teil der deutschen Gesellschaft. Mit 81 Prozent ist eine deutliche Mehrheit der Anhänger der Alternative für Deutschland (AfD) der Ansicht, der Islam gehöre nicht zu Deutschland.
Auch nach den Anschlägen von Paris zeigt sich die Mehrheit der Bürger offen gegenüber den Muslimen und dem Islam: Lediglich drei Prozent sehen den islamistischen Terror im Einklang mit den Werten und der Lehre des Islam. Auch meint eine Mehrheit von 57 Prozent, dass gesonderte Regelungen für die Einwanderung aus muslimischen Ländern nicht nötig seien.
Laut der Umfrage meinen nur sechs Prozent, dass die Mehrheit der Muslime hinter der Gewalt und dem Terror durch Islamisten steht. 87 Prozent der Bundesbürger glauben vielmehr, dass die Mehrheit der Muslime Gewalt und Terror ablehnt.
Als nicht gelungen sehen die Bundesbürger dagegen die Integration der Muslime in Deutschland. Dass die in Deutschland lebenden Muslime genügend zu ihrer Integration beitragen, meint nur eine Minderheit der Befragten (22 Prozent). Fast zwei Drittel sind der Ansicht, dass sich die Muslime besser integrieren müssten.
Merkel ermuntert Christen zu größerem Selbstbewusstsein
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Christen in Deutschland zu größerem Selbstbewusstsein ermuntert. Die Gefahr einer Islamisierung Deutschlands sehe sie nicht: Sie wisse, dass der Islam derzeit viele Deutsche verunsichere, so Merkel in einem Interview mit der F.A.Z.. Das liege vielleicht auch daran, dass "wir zu wenig über den Islam wissen".
Die CDU-Vorsitzende rief die Christen in Deutschland zur "Stärkung der eigenen Identität" dazu auf, "noch mehr und selbstbewusst über ihre christlichen Werte zu sprechen und ihre eigenen Kenntnisse ihrer Religion zu vertiefen". Sie sagte: "Mit fortschreitender Säkularisierung lassen die Kenntnisse über das Christentum immer mehr zu wünschen übrig. Jeder sollte sich selbst fragen, was er zur Stärkung der eigenen Identität, zu der bei der Mehrheit immer auch noch die christliche Religion gehört, tun kann".
Quelle: dts Nachrichtenagentur