Röttgen kritisiert Bemühungen um ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat
Archivmeldung vom 22.09.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Außenpolitiker Norbert Röttgen (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, aktuell davon Abstand zu nehmen, einen ständigen Sitz Deutschlands im UN-Sicherheitsrat anzustreben. "Das Ziel einer Reform der UN mit dem eigenen Anspruch auf einen ständigen Sitz im mächtigsten Gremium zu verknüpfen, ist nicht hilfreich", sagte Röttgen der "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger".
"Deutschland sollte sich auf die Reform des Systems konzentrieren."
Allerdings sei eine Reform der UN-Institutionen vollkommen unrealistisch
für die absehbare Zukunft. "Keine der fünf Veto-Mächte des
UN-Sicherheitsrates ist hierzu bereit." Der CDU-Politiker sprach sich
dafür aus, die UN so zu nehmen, wie sie sei.
"Eine andere wird
es so schnell nicht geben und sie bleibt trotz allem eine unersetzliche
Errungenschaft", so Röttgen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte in
seiner Rede bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen einen
ständigen Sitz für Deutschland nicht explizit erwähnt, dabei aber darauf
verwiesen, dass Deutschland nach den USA der zweitgrößte Beitragszahler
zum UN-System sei. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte
sich für einen ständigen Sitz Deutschlands im Sicherheitsrat
ausgesprochen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur