Bundeswahlleiterin: Bundestagswahl befindet sich in Vorbereitung
Die Bundeswahlleiterin und die Landeswahlleitungen treffen aktuell alle Maßnahmen, um sicherzustellen, dass eine vorgezogene Neuwahl des Deutschen Bundestages im Rahmen der gesetzlichen Fristen stattfinden kann. Das teilte das Gremium am Montagnachmittag mit.
Um Herausforderungen bei der Wahlorganisation, die sich aus den Fristen
bei einer Neuwahl ergeben, bestmöglich zu begegnen, sollte dabei der
Zeitraum von 60 Tagen zwischen der Auflösung des Bundestages bis zur
Neuwahl ausgeschöpft werden, hieß es.
Zugleich wirkten die
Wahlleitungen darauf hin, dass die zuständigen Stellen in Bund, Ländern
und Gemeinden unabhängig von einem genauen Wahltermin schon jetzt alle
organisatorischen Schritte ergreifen, die losgelöst von konkreten
Fristen umgesetzt werden können, so die Bundeswahlleiterin.
Unabhängig
vom Zeitpunkt einer Bundestagswahl im Jahr 2025 liefen aktuell mit
Blick auf eine vorgezogene Neuwahl unter anderem folgende Maßnahmen an:
Die Bildung der Wahlausschüsse, die Bildung der Urnen- und
Briefwahlbezirke, die Bestimmung von Wahlräumen und deren Ausstattung,
die Information der Wahlvorschlagsträger zu den Modalitäten der
Einreichung von Wahlvorschlägen und Beteiligungsanzeigen sowie die
Vorprüfung der eingereichten Unterlagen durch Bundes-, Landes- und
Kreiswahlleitungen. Zudem würden Wahlunterlagen beschafft.
Den
genauen Wahltermin innerhalb der 60-Tage-Frist nach Auflösung des
Bundestages legt der Bundespräsident fest. Im Falle einer Auflösung des
Bundestages ist das Bundesinnenministerium ermächtigt, die im
Bundeswahlgesetz und in der Bundeswahlordnung bestimmten Termine und
Fristen durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates
abzukürzen.
Bei bisherigen Neuwahlen seien die bei einer
"regulären" Bundestagswahl geltenden Fristen, etwa zur Anzeige der
Beteiligung an der Wahl oder zur Einreichung von Kreiswahlvorschlägen
und Landeslisten, in der Regel halbiert worden. Zuletzt war das 2005 der
Fall, als Gerhard Schröder (SPD) Bundeskanzler war.
Eine
vorgezogene Neuwahl werde aber grundsätzlich wie eine "reguläre"
Bundestagswahl vorbereitet und durchgeführt. Unter anderem bleibe die
erforderliche Zahl der Unterstützungsunterschriften für Parteien
unverändert, teilte die Bundeswahlleiterin mit.
Zuletzt hatte vor
allem die Union Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) immer wieder darauf
gedrängt, die Vertrauensfrage zu stellen und in der Folge den Weg für
Neuwahlen frei zu machen. Scholz hatte sich am Sonntagabend in der
ARD-Sendung "Caren Miosga" offen zu gezeigt, die Vertrauensfrage noch
vor Weihnachten zu stellen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur