Unionsfraktionsvize mahnt zu Offenheit für Minderheitsregierungen
Archivmeldung vom 09.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer für die Neuen Länder zuständige Unionsfraktionsvize Sepp Müller fordert mehr Offenheit für Minderheitsregierungen in Ostdeutschland. "Wir sollten uns an das Modell der Minderheitsregierung insbesondere für ostdeutsche Bundesländer gewöhnen", sagte der CDU-Politiker dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". In diese Richtung werde es gehen, "sie sind eine gute Alternative".
Das Ziel bleibe zwar, Mehrheitsregierungen zu stellen, "nichtsdestotrotz
wissen wir, dass in den letzten Jahrzehnten rund ein Viertel der
Regierungen in der Europäischen Union Minderheitsregierungen waren",
fügte der Vorsitzende der CDU-Landesgruppe Sachsen-Anhalt hinzu.
"Minderheitsregierungen
können viel bewirken. Dänemark hat mit 5,9 Millionen Einwohnern seit
drei Jahrzehnten Minderheitsregierungen: eine hat beispielsweise die
illegale Migration deutlich reduziert", ergänzte Müller. "Wir als Union
müssen die neuen Realitäten anerkennen. Man kann sich die Ergebnisse ja
nicht backen. Ich halte nichts davon, so lange zu wählen, bis das
Ergebnis passt oder Koalitionen aus vier oder gar mehr Partnern zu
bilden." Für den Bund sei eine Minderheitsregierung aber kein Modell, so
Müller.
Auf die Frage, ob nicht die Gefahr bestehe, dass
Mehrheiten mit Rechtsextremen zustande kommen könnten, sagte Müller:
"Wenn unseren Vorschlägen zugestimmt wird, kann ich das niemandem
verbieten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur