Kostenstreit belastet erneute Bewerbung um Olympische Spiele
Archivmeldung vom 27.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićBei dem geplanten neuen Anlauf für eine deutsche Bewerbung um die Olympischen Spiele droht erneut ein Streit um die Kostenverteilung zwischen dem Bund und den möglichen Austragungsorten.
Das Bundesfinanzministerium wolle sich bei einem neuen Verfahren -
ähnlich wie beim gescheiterten Anlauf für die Spiele 2024 in Hamburg -
nicht frühzeitig auf die Höhe der Bundesbeteiligung festlegen, sagte ein
Sprecher des Ministeriums der "Welt am Sonntag". "Das gemeinsame
Erarbeiten von Lösungen zu allen Finanzierungsfragen dauert
erfahrungsgemäß die gesamte Dauer des Bewerbungsverfahrens."
Der
Hamburger Staatsrat für Sport, Christoph Holstein (SPD), warnte
hingegen, ohne eine frühzeitige Einigung mit dem Bund werde keine Stadt
in eine konkrete Bewerbung und in ein mögliches Referendum gehen wollen.
Der Deutsche Olympische Sportbund und an der Diskussion über einen
neuen Versuch beteiligte Städte "koppeln ihre Bereitschaft an
entsprechende Zusagen des Bundes", sagte er.
Bundesinnenministerin
Nancy Faeser (SPD) will am 4. August in Paris eine Absichtserklärung
für eine Bewerbung für 2040 unterzeichnen. Die Bundesregierung hat
bislang nur eine finanzielle Beteiligung von 6,95 Millionen Euro an den
Bewerbungskosten zugesagt, den Bundesanteil an den deutlich höheren
Kosten für Infrastruktur und Durchführung im Fall eines Zuschlags aber
offengelassen. Interessenten für eine mögliche gemeinsame Bewerbung
mehrerer Städte sind Hamburg, Berlin, München, Leipzig und Düsseldorf.
2015 war die Bewerbung Hamburgs frühzeitig an einem Referendum
gescheitert, das unter anderem durch einen ungelösten
Finanzierungsstreit zwischen Bund und Hansestadt überschattet worden
war.
Quelle: dts Nachrichtenagentur