Trotz Aiwanger-Bedenken: Bayern will für Finanzpaket stimmen
Bayern will im Bundesrat für das Finanzpaket von Union und SPD stimmen. "Der Freistaat Bayern wird am Freitag in der Sitzung des Bundesrats den geplanten Grundgesetzänderungen zustimmen", sagte der Chef der bayerischen Staatskanzlei, Florian Herrmann (CSU) am Montagabend nach einer Koalitionssitzung von CSU und Freien Wählern.
"Wir werden außerdem eine Protokollerklärung abgeben, die die Haltung
der bayerischen Staatsregierung noch einmal betont", so Herrmann. Dabei
gehe es einerseits um "die Aufnahme des Begriffs 'Klimaneutralität
2045'" ins Grundgesetz, die man "nicht als Verfassungsauftrag oder gar
als Staatszielbestimmung" verstehe.
"Zweitens: Die Übertragung
neuer Aufgaben auf die Kommunen ohne Gegenfinanzierung durch den Bund
muss ein Ende haben. Ziel ist ein klar verankertes Konnexitätsprinzip
zulasten des Bundeshaushalts", erklärte der CSU-Politiker.
"Drittens:
Auch der Länderfinanzausgleich muss zur Entlastung Bayerns dauerhaft
geändert werden", so Herrmann. Zudem müssten die zur Verfügung
gestellten Mittel "ausschließlich für zusätzliche Investitionen
verwendet werden", sagte er.
"Und fünftens: Neben Investitionen
müssen in gleicher Weise strukturelle Reformen und
Haushaltskonsolidierungen mit Nachdruck angegangen werden, insbesondere
mit Blick auf die geplanten Änderungen an der Schuldenbremse", so der
Staatskanzleichef.
Zuvor hatte der Chef der Freien Wähler, Hubert
Aiwanger, eine Zustimmung seiner Partei zu den geplanten
Bundesinvestitionen im Bundesrat öffentlichkeitswirksam in Frage
gestellt und Spekulationen um ein Aus der Bayern-Koalition von CSU und
Freien Wählern ausgelöst.
Quelle: dts Nachrichtenagentur