Vorläufiges amtliches Ergebnis der Bundestagswahl 2005
Archivmeldung vom 19.09.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bundeswahlleiter hat am 19. September 2005 um 1.35 Uhr das vorläufige amtliche Ergebnis der Wahl zum 16. Deutschen Bundestag am 18. September 2005 bekannt gegeben. Das vorläufige Wahlergebnis enthält nur das Ergebnis für 298 der 299 Wahlkreise:
Nachdem im Wahlkreis 160 (Dresden I) die Wahlkreisbewerberin der
NPD am 7. September 2005 verstorben ist, findet dort am 2. Oktober
2005 eine Nachwahl statt. Demzufolge musste bei der Ermittlung des
vorläufigen Ergebnisses offen bleiben, welche(r) Wahlkreisbewerber
(in) im Wahlkreis 160 die einfache Mehrheit der gültigen Erststimmen
erreicht hat. Daher wurden nur 298 Wahlkreisbewerber als vorläufig
gewählt in das Wahlergebnis einbezogen.
Dem vorläufigen Wahlergebnis liegen nur die Zweitstimmen
zugrunde, die in den 298 Wahlkreisen abgegeben wurden, in denen die
Hauptwahl stattgefunden hat. Die Verteilung der 598 Mandate wurde
daher mit dem vorläufigen Zweitstimmenergebnis aus 298 Wahlkreisen
ohne den Wahlkreis 160 Dresden I vorgenommen. Das vorläufige
Wahlergebnis beinhaltet deshalb – ohne Berücksichtigung angefallene
Überhangmandate – 298 Wahlkreismandate und 300 Listenmandate.
Hat die Nachwahl im Wahlkreis 160 stattgefunden und ist dort ein
Wahlkreisbewerber einer Partei erfolgreich, welche die Sperrklausel
überwunden hat, das heißt an der Verteilung der Listenmandate
teilnimmt, wird dieses Wahlkreismandat von den Listenmandaten dieser
Partei im Freistaat Sachsen abzuziehen sein. Im vorläufigen
Wahlergebnis werden deshalb die letzten noch zum Zuge gekommenen
Listenplätze der Parteien im Freistaat Sachsen mit einer besonderen
Unsicherheit behaftet sein. Das kann aber auch zu einem weiteren
Überhangmandat in Sachsen führen. Es ist zudem nicht auszuschließen,
dass sich durch das Ergebnis der Nachwahl am 2. Oktober dieses
Jahres im Wahlkreis 160 Auswirkungen auf die letzten noch zum Zuge
gekommenen Listenplätze in anderen Ländern ergeben.
Danach stellt sich das vorläufige amtliche Ergebnis – ohne den
Wahlkreis 160 (Dresden I) – wie folgt dar:
Bei einer Wahlbeteiligung von 77,7 Prozent (2002: 79,1 Prozent)
haben die
– SPD: 34,3 Prozent (2002: 38,5 Prozent)
– CDU: 27,8 Prozent (2002: 29,5 Prozent)
– CSU: 7,4 Prozent (2002: 9,0 Prozent)
– GRÜNE: 8,1 Prozent (2002: 8,6 Prozent)
– FDP: 9,8 Prozent (2002: 7,4 Prozent)
– Die Linke.: 8,7 Prozent (2002: 4,0 Prozent) und die
– Sonstigen: 3,8 Prozent (2002: 3,0 Prozent)
aller Zweitstimmen erhalten.
Der Anteil der ungültigen
Zweitstimmen betrug bei der Bundestagswahl 2005 1,6 Prozent (2002:
1,2 Prozent).
Der 16. Deutsche Bundestag wird nach Paragraf 1 Absatz 1 des
Bundeswahlgesetzes aus 598 Abgeordneten zuzüglich 15
Überhangmandaten, also aus insgesamt 613 Abgeordneten (2002: 603
Abgeordnete) bestehen.
Im 16. Deutschen Bundestag werden nach dem vorläufigen amtlichen
Ergebnis die folgenden Parteien mit den nachstehenden Mandatszahlen
(einschließlich Überhangmandate) vertreten sein:
– SPD: 222 Sitze (2002: 251)
darunter 145 Wahlkreise (2002: 171)
– CDU: 179 Sitze (2002: 190) darunter 105 Wahlkreise (2002: 82)
– CSU: 46 Sitze (2002: 58)
darunter 44 Wahlkreise (2002: 43)
– GRÜNE: 51 Sitze (2002: 55)
darunter 1 Wahlkreise (2002: 1)
– FDP: 61 Sitze (2002: 47)
darunter - Wahlkreise (2002: 0)
– Die Linke.: 54 Sitze (2002: 2)
darunter 3 Wahlkreise (2002: 2)
Die Zahl der gewonnenen Landeslistensitze je Partei kann im
Internet unter
http://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahl2005/downloads/voetab3.
pdf abgerufen werden.
Die Überhangmandate verteilen sich auf die Parteien nach dem
vorläufigen amtlichen Ergebnis wie folgt:
SPD 9 Überhangmandate (davon 1 in Hamburg
3 in Brandenburg
4 in Sachsen-Anhalt
1 im Saarland)
CDU 6 Überhangmandate (davon 3 in Sachsen
3 in Baden-Württemberg)
Auf die übrigen Parteien entfielen keine Überhangmandate.
Die vorläufigen Ergebnisse der Bundestagswahl 2005 für Bund, Länder
und die einzelnen Wahlkreise sind im Internet unter
http://www.bundeswahlleiter.de abrufbar und in Heft 2 zur Wahl des
16. Deutschen Bundestages (Vorläufige Ergebnisse nach
Wahlkreisen) des Statistischen Bundesamtes dokumentiert. Diese
Veröffentlichung kann im Buchhandel oder beim SFG Servicecenter
Fachverlage, Postfach 43 43, 72774 Reutlingen, Telefon: (0 70 71) 93
53 50, Telefax: (0 70 71) 93 53 35, bezogen werden.
Der Bundeswahlleiter dankt den hunderttausenden ehrenamtlichen
Wahlhelfern in den Wahlvorständen ganz herzlich. Ohne die
Bereitschaft so vieler Menschen, ihre privaten Bedürfnisse hinter
das Interesse der staatlichen Gemeinschaft zurückzustellen, könnte
eine ordnungsgemäße Wahl nicht gewährleistet werden. Dank gebührt
aber auch denen, die in den Wahlämtern, in den Verwaltungen oder
bei der Deutschen Post AG für einen reibungslosen Ablauf der Wahl
gesorgt haben.
Quelle: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt