Maas wirft Edathy "Schmierentheater" vor
Archivmeldung vom 29.12.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtBundesjustizminister Heiko Maas, SPD, übt scharfe Kritik an seinem Parteikollegen Sebastian Edathy: Dessen Auftritt in der Bundespressekonferenz, bei dem er einem SPD-Kollegen vorwarf, ihn vor möglichen Ermittlungen gewarnt zu haben, sei ein "großes Schmierentheater" gewesen. "Da wurde eine Ansammlung von Gerüchten und Vorwürfen präsentiert, garniert mit vermeintlichen SMS-Botschaften", so Maas, der im Vorstand seiner Partei sitzt, im Interview mit dem "Spiegel". "So lässt sich keine ehrliche Auseinandersetzung führen."
Edathy beteuert nach wie vor, nur legale Bilder bestellt zu haben. Maas sieht ihn trotzdem in der moralischen Verantwortung: "Vorzuwerfen ist ihm, dass er diese Bilder gekauft hat und trotzdem noch immer kein einziges Wort des Bedauerns für die missbrauchten Kinder findet. Das sind nämlich die wahren Opfer." Für Kinderpornos bekannte Anbieter, wie Edathy sie genutzt habe, "missbrauchen in der Regel viele der Kinder im gleichen Shooting für harte Pornografie", argumentierte Maas. "Davor kann man nicht die Augen verschließen."
Bouffier attackiert SPD wegen Edathy-Affäre
In der Affäre um den früheren SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy hat der stellvertretende CDU-Vorsitzende Volker Bouffier den Druck auf die SPD verstärkt. "Was manche Sozialdemokraten vor dem Untersuchungsausschuss geboten haben, ist besorgniserregend", sagte Bouffier der "Welt am Sonntag".
Sein Vertrauen in Teile der SPD stärke das nicht. "Ich erwarte eine rückhaltlose Aufklärung", forderte der hessische Ministerpräsident. Alle Beteiligten der Affäre seien Sozialdemokraten, hob Bouffier hervor, der in Hessen mit den Grünen regiert. Allerdings habe nur der frühere Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich - ein CSU-Politiker - seinen Posten verloren. "Das gefällt uns in der Union überhaupt nicht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur