WASG-Chef Ernst kritisiert Wahl von Stasi-IM
Archivmeldung vom 12.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer WASG-Vorsitzende Klaus Ernst hat der PDS vorgehalten, die Wahl des vormaligen Stasi-IM Bernhard Walther zum neuen Bundesschatzmeister schmälere die Chancen der Linkspartei im Westen. Die PDS übersehe, "wie bestimmte Dinge, die sie für selbstverständlich nimmt, anderswo wirken. Sie hätte die Sache besser managen müssen", sagte Ernst dem Tagesspiegel.
Die
Linkspartei wolle ja die gemeinsame neue Partei sei. Allerdings sei
noch immer ein wichtiger kultureller Unterschied zwischen Ost und
West zu verzeichnen: "Die PDS sagt, wir haben die Schnauze voll von
dieser Vergangenheitsdebatte. Im Westen aber wird Stasi gleichgesetzt
mit Bespitzelung und üblen Machenschaften. Diese vollkommen andere
Mentalität muss man berücksichtigen."
Ernst begrüßte es, dass Walther sein Amt vorerst ruhen lasse, bis der
Vorstand der Linkspartei Einsicht in seine Stasi-Akte genommen habe.
"Auch ich bin für die Beurteilung des Einzelfalls, nicht für
Sippenhaft. Was hat Walther da wirklich gemacht? War er als IM nur
ein kleines Licht oder hat er womöglich Leute bespitzelt? Der
letztere Fall wäre nicht zu akzeptieren."
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel