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Schwesig: Wie viele Umfragen brauchen Sie noch, Frau Schröder?

Archivmeldung vom 12.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Manuela Schwesig / Bild: de.wikipedia.org
Manuela Schwesig / Bild: de.wikipedia.org

Zu der aktuellen Umfrage der Bertelsmann-Stiftung, wonach Kinder die entscheidende Karrierebremse für Frauen sind, erklärt die stellvertretende SPD-Parteivorsitzende, Ministerin für Soziales und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig: Die Ergebnisse der heute veröffentlichten Umfrage der Bertelsmann-Stiftung belegen: Noch immer haben Frauen mit Kindern schlechtere Karrierechancen. Es muss mehr getan werden, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Klar ist, das geht nicht zum Nulltarif. Aber statt Steuergeschenke für Reiche zu verteilen, muss Bundesfamilienministerin Schröder endlich ihren Job machen.

Die Umfrage macht zwei Punkte deutlich: Zum einen brauchen wir gute Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. Der Ausbau der Kinderbetreuung muss deshalb weiterhin ganz oben auf der familienpolitischen Agenda bleiben. Ohne geeignete Betreuungsangebote können vor allem Alleinerziehende nicht erwerbstätig sein. Die Familien in Deutschland müssen sich darauf verlassen können, dass der verabredete Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz ab Eins bis 2013 Realität wird. Insbesondere für Alleinerziehende brauchen wir einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung.

Zum anderen brauchen wir endlich eine gesetzlich geregelte Frauenquote für Aufsichtsräte und Vorstände, wenn wir nicht nochmals Jahrzehnte verlieren wollen und damit weitere Frauengenerationen von einer gleichberechtigten Teilhabe und von gleichen Karrierechancen ausschließen wollen. Deshalb fordert die SPD eine Quote für Frauen in Aufsichtsräten von mindestens 40 Prozent. Wie viele Studien und Umfragen braucht Frau Schröder noch, um endlich zu erkennen, dass eine solche Quote nicht „ultima ratio“ ist, sondern absolut notwendig, um eine zeitgemäße Entwicklung in den Unternehmensstrukturen zu erreichen? Schon jetzt sind es 60 Prozent der Frauen und immerhin 41 Prozent der Männer, die sich für eine Frauenquote in Unternehmen und Organisationen aussprechen. Sich in Sonntagsreden und Interviews für eine bessere Familienpolitik aussprechen und dann hinter den Kulissen anders handeln, kann nicht das richtige Rezept sein.

Wenn Frau Schröder nicht endlich anfängt, sich für die Familien in unserem Land stark zu machen, werden auch die nächsten Studien leider keine anderen Ergebnisse aufweisen.

Quelle: SPD

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