Linken-Vize fordert gesetzliche Höchstzinsen für Privathaushalte
Archivmeldung vom 18.06.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie deutschen Geschäftsbanken haben aktuell ihren Profitaufschlag beim Kreditgeschäft mit Privatkunden im Vergleich zum Beginn der Finanzmarktkrise vom September 2008 um gut 300 Prozent gesteigert. Das ergibt sich, nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung", aus der neuesten Bundesbank-Zinsstatistik.
Während sich im August 2008 die Geldinstitute orientiert am Zinssatz der Europäischen Zentralbank Geld zu Kosten von 4,25 Prozent leihen konnten, berechneten sie den Privathaushalten mit 11,98 Prozent Überziehungsgebühren das 2,8-fache. Im April 2012 konnten sich die Banken bei der EZB zum Zinssatz von einem Prozent refinanzieren, den Privathaushalten berechneten sie bei der Kontoüberziehung aber das 9,1-fache mit aktuell durchschnittlich 10,12 Prozent. Angesichts dieses Missverhältnisses forderte die stellvertretende Partei- und Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, den Gesetzgeber zur Einführung gesetzlicher Höchstzinsen auf, wie sie es früher in vielen Ländern gegeben habe. "Kein Kreditzins darf mehr als fünf Prozent über dem Zinssatz der EZB liegen", sagte Wagenknecht gegenüber der Zeitung. "Es ist ein Skandal, dass die Banken beinahe zum Nulltarif Geld bekommen und den Privatkunden mit Wucherzinsen das Geld aus der Tasche ziehen. Der Gesetzgeber muss die Banken endlich dazu zwingen, den Zinsvorteil an die Privatkunden weiterzugeben."
Quelle: Leipziger Volkszeitung (ots)