Steinbrück sieht "positives Erbe der DDR" in den neuen Ländern
Archivmeldung vom 03.07.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtSPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat von einem positiven Erbe der DDR in den neuen Ländern gesprochen. "Dass so viele Frauen arbeiten, ist ein positives Erbe der DDR. Ebenso die bessere Kinderbetreuung", sagte der frühere Bundesfinanzminister der Wochenzeitung "Die Zeit".
Zugleich räumte Steinbrück Fehler seiner Partei im Umgang mit den Mitgliedern der einstigen DDR-Staatspartei SED ein. "Die SED-Mitglieder damals komplett zurückzuweisen, das war ein Fehler der SPD. Er erklärt bis heute einen Teil ihrer relativen Schwäche in den neuen Ländern", sagte der SPD-Politiker in dem Interview. "Wir haben den Fehler gemacht, nicht genügend zu differenzieren."
Steinbrück zufolge hätte die SPD nach der Wende 1989 mehr Verständnis für die Motive eines Partei-Beitritts zu DDR-Zeiten aufbringen müssen. Ein Beitritt zur SED "geschah oft mit einer gewissen Selbstverständlichkeit, und zwar derselben, mit der man in Bayern in die CSU eintrat oder im Ruhrgebiet in die SPD", sagte der frühere Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.
Zweifel äußerte der frühere Bundesfinanzminister, ob die schnelle Währungsunion 1990 und damit das Aus für die meisten DDR-Betriebe richtig gewesen seien. Eine Koalition mit der heutigen Linkspartei schloss der SPD-Spitzenkandidat allerdings aus. "Nach den Bundestagswahlen wird es zu keiner rot-rot-grünen Koalition kommen. Auch nicht zu einer von der Linken tolerierten Koalition", so Steinbrück.
Die Linkspartei bestehe zwar aus "einem pragmatischen Teil in den neuen Ländern, der auch bereit ist, Verantwortung zu übernehmen". Allerdings gebe es im Westen eine große Zahl von Sektierern.
Quelle: dts Nachrichtenagentur