Klöckner warnt Flüchtlinge vor "mittelalterlichem Rollenbild"
Archivmeldung vom 28.09.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Streit um die Integration von Flüchtlingen warnt die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner vor Missachtung deutscher Gesetze und Regeln: "Es gibt bei uns auch Frauen als Chefinnen. Wir haben nicht vor, das zu ändern, nur damit junge Männer mit einem mittelalterlichen Rollenbild Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben", sagte Klöckner im Gespräch mit der "Bild". Die CDU-Politikerin betonte, "nicht das liberale Deutschland muss sich ändern, sondern manche Zuwanderer".
Das Grundgesetz sei "kein Bauchladen, aus dem man sich einzelne Rosinen picken kann: Wer sich auf Artikel 16 beruft, muss auch die anderen 145 Artikel akzeptieren", sagte Klöckner gegenüber der Zeitung.
Die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende warf zugleich der Landesregierung in Rheinland-Pfalz vor, abgelehnte Asylbewerber nicht konsequent genug abzuschieben: "Da kommen die Kommunen schon beim Wohnraum schneller an ihre Grenzen."
Zu dem Vorfall vor einigen Tagen, als ein Imam ihr den Handschlag verweigerte, erklärte Klöckner gegenüber "Bild": "Ein Vorstandsmitglied der Moschee-Gemeinde hat mich jetzt angerufen, sich entschuldigt. Eine gute Geste." Das Denken, das hinter der Verweigerung eines Handschlags an Frauen stecke, könne man aber "nicht hinnehmen".
Klöckner schlägt Integrations-Regeln für Flüchtlinge vor
Im Streit um den richtigen Kurs in der Flüchtlingspolitik fordert die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner künftig konkrete Regeln und Vereinbarungen für Flüchtlinge in Deutschland. "Integration ist keine Einbahnstraße", sagte Klöckner im Gespräch mit "Bild". "Wir brauchen eine Art Integrationsvereinbarung mit den Flüchtlingen wie zum Beispiel in Kanada. Wer unser Asylrecht in Anspruch nimmt, der muss sich zu unseren rechtsstaatlichen Spielregeln, zu den Grundsätzen unserer Verfassungskultur bekennen." Grundgesetz und Sprachkurse seien nicht nur "ein Angebot zur Güte, sondern Verpflichtung".
Klöckner betonte zugleich, ein Missbrauch der Regeln und Vereinbarungen müsse sanktioniert werden. "Wir sollten uns das Beispiel bei Hartz-IV-Empfängern anschauen: Bei Nichteinhaltung von Vereinbarungen kann es zu Leistungskürzungen kommen." Das Prinzip müsse "fördern und fordern" sein, sagte Klöckner gegenüber "Bild".
Die CDU-Politikerin forderte die Flüchtlinge auf, sich in Deutschland zu integrieren. "Religion ist wichtig, darf aber nicht über unserem Grundgesetz stehen. Gleichberechtigung von Mann und Frau ist Bestandteil unserer aufgeklärten Gesellschaft", erklärte Klöckner.
Quelle: dts Nachrichtenagentur