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Militärexperte fordert mehr gepanzerte Fahrzeuge für Ukraine

Archivmeldung vom 23.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Militärparade (Panzer & Infantrie) in Frankreich
Militärparade (Panzer & Infantrie) in Frankreich

Bild: Eigenes Werk /OTT

Mit Blick auf den Kriegsverlauf nach einem halben Jahr hat der Militärexperte Nico Lange, bis Ende 2021 Chef des Leitungsstabs im Verteidigungsministerium, dafür plädiert, der Ukraine mit deutlich mehr gepanzerten Fahrzeugen aus Deutschland zu helfen. Den ukrainischen Truppen fehle es derzeit an geschützter Mobilität, sagte Lange dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Manche Abwägungen müssten anders ausfallen als vor einem halben Jahr. Dies gelte auch für die Bedenken deutscher Kommandeure, im Falle einer Belieferung der Ukraine mit Panzerfahrzeugen etwa vom Typ Marder, Fuchs oder Dingo am Ende selbst zu schlecht ausgerüstet zu sein, so Lange. "Ein gepanzertes Fahrzeug, das jetzt in der Ukraine hilft, die Russen zu bremsen, trägt mehr zur Sicherheit Deutschlands bei als dasselbe gepanzerte Fahrzeug, das hier bei uns steht."

Deutschland sollte jetzt "mehr Mut zeigen, sich nicht immer bitten lassen, sondern orientiert an der Entwicklung der Lage mitdenken und in NATO und EU auch mal vorangehen". Lange hält ein solches neues Herangehen ans Thema Waffenlieferungen für politisch mehrheitsfähig: In der Ampelkoalition kursierten bereits ähnliche Überlegungen, etwa bei den Außenpolitikern Kristian Klinck (SPD), Sara Nanni (Grüne) und Alexander Müller (FDP). Auch stelle sich in Umfragen eine Mehrheit der Deutschen stets hinter den Gedanken, den Russen Grenzen aufzuzeigen, auch wenn dies aktuell höhere Kosten auslöst. "Daraus kann und muss die Bundesregierung mehr machen", sagte Lange. "Viele haben inzwischen erkannt: Wenn in der Ukraine der Aggressor triumphiert, haben wir alle verloren. Dann leben wir in einer Welt, die noch gefährlicher ist als jetzt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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