Weisskirchen (SPD): Es wäre hoch gefährlich, wenn der BND gegen den Willen der Regierung verstoßen würde
Archivmeldung vom 13.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Gert Weisskirchen, hat eine Aufklärung der aktuellen Vorwürfe gegen den BND gefordert. In der "Berliner PHOENIX Runde" sagte er: "Das Parlament hat ein hohes Eigeninteresse, dass die Dinge aufgeklärt werden und dass nichts davon übrig bleibt.
Es
wäre fatal, geradezu hoch gefährlich für jede Bundesregierung, wenn
der BND etwas tun würde, was gegen die Weisungen und gegen den
politischen Willen der Regierung verstoßen würde."
Weisskirchen verneinte, dass die Anwesenheit von BND-Mitarbeitern im
Irak während des Krieges bekannt gewesen sei. "Es war uns nicht
bekannt, dass der BND noch Repräsentanten in Bagdad gehabt hat, als
der Krieg lief. Wir können nur hoffen, dass das, was der BND am
Mittwoch selber gesagt hat, auch stimmt, dass sie weder bei der Suche
nach Zielen noch bei der positiven Suche, dass Ziele ausgeschlossen
werden sollten, beteiligt gewesen wäre."
Der SPD Außenpolitiker verwies zudem auf die Aktuelle Stunde im
Bundestag zum Thema. "Es landet alles vor dem Gremium, das dafür
zuständig ist, da müssen alle Fakten auf den Tisch." Auf die Frage,
ob er die parlamentarische Kontrolle der Geheimdienste für
ausreichend halte, sagte Weisskirchen: "Ich glaube dass es nötig ist,
das Gremium zu stärken. Und wir müssen in der Tat darüber nachdenken,
ob die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht verändert werden müssen."
Für ihn sei das Bekannt werden der Vorwürfe vor dem Besuch der
Kanzlerin in Washington kein Zufall gewesen: "Ich glaube an keine
Zufälle mehr in der Politik, sondern ich bin fest davon überzeugt,
dass es eine Duplizität der Ereignisse gibt.
Quelle: Pressemitteilung PHOENIX