UFA-Chef fordert "klaren moralischen Kompass"
Archivmeldung vom 17.01.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttUFA-Chef Nico Hofmann wünscht sich einen Generationswechsel in der Politik und fordert klare moralische Positionen. "Im Grunde suchen wir auch in Deutschland immer nach starken politischen Führungspersonen mit Haltung", sagte Hofmann dem "Mannheimer Morgen". "Mit Jens Spahn und Christian Lindner erleben wir vielleicht den Anfang eines Generationenwechsels. Ich wünsche mir, dass diese Generation, egal übrigens welcher Partei, mit einem klaren moralischen Kompass auftritt, mit Persönlichkeit und Haltung."
Nach Ansicht Hofmanns wird es in einer zunehmend komplexer werdenden Welt immer wichtiger, klare moralische Grundbegriffe zu haben. "Die Flut von Informationen fordert vielmehr dazu heraus sich zu fragen: Was wähle ich aus? Was höre ich mir an? Welche Bedeutung haben Nachrichten, Journalismus und Zeitungen überhaupt noch, wenn sie Neuigkeiten lediglich ungefiltert weitergeben, ohne sie einzuordnen und Hintergründe zu erläutern? Je komplexer die Welt wird, desto mehr brauche ich klare moralische Grundbegriffe." Dazu brauche es einen Diskurs, sagte der Chef des Filmunternehmens mit Sitz im Potsdamer Stadtteil Babelsberg.
"Nur wenn wir miteinander streiten, lernen wir, die eigene Haltung mit der des Gegenübers in Dialog zu setzen. Ich habe in letzter Zeit einige Menschen in den Tod begleitet und bemerkt, über wie wenige moralische Grundprinzipien unser Leben am Ende definiert ist." Hofmann wünscht sich "mehr Haltung". Jeder Einzelne müsse sich dieser Aufgabe täglich stellen, egal, ob es um Lokalpolitik geht oder die Liedtexte von Xavier Naidoo, so Hofmann. Er wolle sich auf keinen Fall über andere erheben und den Moralapostel spielen, aber man könne bestimmt sagen: "Es gibt ein Problem, wenn Haltung und Moral nicht mehr übereinstimmen. Auch ich selbst muss immer wieder für mich überprüfen, ob bei mir diese noch deckungsgleich sind."
Quelle: dts Nachrichtenagentur