Rehlinger will Maßnahmen gegen steigende Netzentgelte
Vor dem Industriegipfel am kommenden Dienstag im Kanzleramt hat die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) Maßnahmen für geringere Strompreise gefordert. "Wir brauchen dringend wettbewerbsfähige Energiepreise und eine Lösung für steigende Netzentgelte", sagte sie dem "Spiegel".
Die wirtschaftliche Lage sei besorgniserregend. "Arbeitsplätze in
Deutschland zu erhalten und neue zu schaffen ist das wichtigste Thema
unserer Zeit", so Rehlinger.
Die SPD-Politikerin spricht sich
zudem für Kaufanreize für Elektroautos aus. "Die dafür benötigten
Finanzmittel sind nichts im Vergleich zu den Arbeitsplatzverlusten, die
drohen, wenn die Marktanteile komplett nach Asien gehen", so die
Ministerpräsidentin.
Weite Teile der Wirtschaft fordern, dass der
Bund für das kommende Jahr einen Zuschuss zu den Netzentgelten gewähren
sollte, um die Strompreise zu senken. Dem Vernehmen nach will ein
breites Bündnis von 13 großen Verbänden aus Industrie und
Energiewirtschaft in der Angelegenheit an Scholz,
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister
Christian Lindner (FDP) herantreten. Schon vor einem Jahr wollte die
Regierung den Netzbetreibern 5,5 Milliarden Euro zahlen, um den Anstieg
der Entgelte für überregionale Leitungen zu dämpfen. Doch nach dem
Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts strich die Koalition den
Zuschuss wieder.
"Die Netzentgelte müssen gesenkt werden - und
das so schnell wie möglich", sagte Kerstin Maria Rippel,
Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl, dem "Spiegel".
Das sei "existenziell für das Überleben" etwa von Elektrostahlwerken,
die Schrott mithilfe von Strom zu neuem Stahl recyceln.
"Stromnetze sind ein wesentlicher Teil der Daseinsvorsorge", so Rippel. "Deshalb wäre ein Zuschuss aus dem Haushalt richtig."
Quelle: dts Nachrichtenagentur