Nach Tat in Halle: Quade (Linke) hält Fokussierung auf Einzeltäter für falsch
Archivmeldung vom 10.10.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Henriette Quade, hat davor gewarnt, den mutmaßlichen Schützen von Halle als reinen Einzeltäter abzutun.
Dass eine Tat allein begangen werde, bedeute nicht, dass es sich um einen einzigen Täter handele, sagte Quade am Donnerstag im Inforadio des rbb. "Jemand, der so etwas tut, der sich dabei filmt, der sich vorher Waffen beschafft hat, hat ein Netzwerk. Der hat einen ideologischen Background, wo es auch Menschen gibt, die ihn bei dieser Radikalisierung begleiten, die es genauso sehen wie er." Angesichts dieser Tatsachen von einem Einzeltäter zu sprechen, sei falsch und ignoriere den Terror, den diejenigen, die von Rechtsextremen bedroht sind, alltäglich erlebten.
Quade sagte, sie könne nicht nachvollziehen, warum die Synagoge in Halle an Jom Kippur keinen Polizeischutz erhalten habe. Es sei bekannt, dass jüdische Einrichtungen in Deutschland Ziele von antisemitischen Angriffen seien. Die Zahl dieser Übergriffe habe in den vergangenen Monaten außerdem zugenommen. "Insofern ist das mindestens eine Fahrlässigkeit, die Synagoge nicht richtig abzusichern."
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)