HPI-Direktor begrüßt Forderung des Deutschen Ethikrats nach Datensouveränität
Archivmeldung vom 02.12.2017
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Freigeschaltet durch André OttProfessor Christoph Meinel, Direktor des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts (HPI), begrüßt die Forderungen des Deutschen Ethikrates nach Datensouveränität in Bezug auf Big-Data-Anwendungen. "Jeder Bürger sollte Herr seiner Gesundheitsdaten sein und frei entscheiden können, wer diese einsehen und nutzen darf", so der Informatikwissenschaftler.
Insbesondere unterstützt Meinel, dass der Datengeber nun in den Mittelpunkt gerückt werde: "Datensouveränität ernst zu nehmen bedeutet, jeden Bürger in die Lage zu versetzen, selbst zu entscheiden, welche Daten er wem freigeben möchte - und dass er diese Freigabe auch wieder entziehen kann."
Das Hasso-Plattner-Institut entwickelt mit der Gesundheitscloud derzeit die erste patientenzentrierte Plattform für Gesundheitsdaten, die von einer Non-Profit-Organisation betrieben wird. Die Gesundheitscloud ermöglicht Nutzern, sensible Gesundheitsdaten auf einer sicheren Plattform zu speichern und für autorisierte Personen und Anwendungen freizugeben. Per "Datenspendeausweis" können Patienten darüber hinaus ihre Gesundheitsdaten anonym spenden und so der medizinischen Forschung neue Impulse geben.
Für sensible Gesundheitsdaten müssen Meinel zufolge höchste Sicherheitsstandards gelten - eine 100-prozentige Sicherheit gebe es aber für keinen Akteur der digitalen Welt: "Wir müssen daher ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es je nach Vertraulichkeit des Anwendungsfalls ein unterschiedliches Niveau von 'ausreichend sicher' geben wird: Der Twitter-Account ist schließlich auch nicht im gleichen Maße geschützt wie der Zugang zum Online-Banking", erklärt Meinel. Mit Blick auf die äußerst dynamische Entwicklung im Digital-Health-Bereich und die immensen Potentiale von Big Data für die Gesundheitsversorgung benötige Deutschland dem Potsdamer Informatiker zufolge dringend ein neues Datenschutzkonzept.
Quelle: HPI Hasso-Plattner-Institut (ots)