Everts fordert Ypsilantis Rücktritt
Archivmeldung vom 28.11.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakHessens Abweichlerin Carmen Everts schlägt zurück: Sie fordert Andrea Ypsilanti auf, von allen Ämtern zurückzutreten. Nur so habe der neue Spitzenkandidat Schäfer-Gümbel eine Chance. Everts selbst wolle ihr Parteibuch "mit allen Mitteln verteidigen".
Klare Worte: "Frau Ypsilanti muss den Partei- und Fraktionsvorsitz sofort niederlegen", sagte Everts der Tageszeitung "Die Welt". Dann hätte der hessische SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel "eine Chance, sich stärker als Führungsfigur zu profilieren". Der Neuanfang, den man mit ihm dokumentieren wolle, wäre nur glaubwürdig, wenn er auch die Führungsfunktionen übernehmen würde.
Everts übte zudem Kritik an der SPD-Spitze in Berlin. "Was Hessen angeht, hätte sich die Parteispitze viel früher einbringen müssen", sagte Everts. Die Parteiführung hätte die Bedenken gegenüber einer von der Linkspartei tolerierten Landesregierung vor Ort anhören und mitreden müssen.
Everts verlangte von der Bundes-SPD einen klaren Abgrenzungskurs von der Linkspartei. "Die Parteispitze muss die Diskussion über den Umgang mit der Linkspartei selber führen und sich klar von ihr abgrenzen. Denn diese Frage werde sich immer wieder stellen: Bei den Wahlen im Saarland, in Thüringen und auch bei der Bundestagswahl."
Everts will ihr Parteibuch "mit allen Mitteln" verteidigen. "Die Sozialdemokratie ist für mich größer als all das, was ich an kleingeistigen Verhalten und Ausgrenzung derzeit in Hessen erlebe", sagte Everts. Teilweise sei ihr "blanker Hass" entgegengeschlagen. "Wir brauchen in der hessischen SPD offensichtlich mehr Toleranz und Offenheit für Kritik", sagte Everts der Zeitung.