Konfliktexperte sieht Gefahr einer globalen Polarisierung
Archivmeldung vom 17.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićThorsten Bonacker, Professor für Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Marburg, warnt vor den zunehmenden geopolitischen Spannungen und der Gefahr einer globalen Polarisierung. "Staaten wie China oder Russland versuchen, alternative Modelle zur liberalen, regelbasierten Weltordnung durchzusetzen und eine multipolare Staatenwelt mit unterschiedlichen Einflusszonen zu schaffen", sagte Bonacker dem Nachrichtenportal Watson.
Angesichts der gegenwärtigen internationalen Konflikte und der
Militarisierung fordert Bonacker eine verstärkte Zusammenarbeit und die
Stärkung internationaler Strukturen. "Auf internationaler Ebene ist es
wichtig, an der Idee einer regelbasierten Ordnung festzuhalten, denn nur
sie garantiert, dass Großmächte nicht einfach in neoimperialer Manier
die Welt unter sich aufteilen", sagte der Experte.
Die aktuellen
Konflikte, darunter der Ukraine-Krieg und die Spannungen im
südchinesischen Meer, zeigten die Notwendigkeit für die internationale
Gemeinschaft, eine klare Haltung einzunehmen und die Friedensbemühungen
zu verstärken. "Wir werden eine zunehmende Militarisierung sehen, da
Staaten mehr Geld in ihre Verteidigungskapazitäten investieren",
prognostiziert Bonacker. Er forderte, dass die internationale
Gemeinschaft, einschließlich Deutschland, die Ukraine stärker
unterstützen müsse, um eine stabile europäische Sicherheit zu
gewährleisten.
Darüber hinaus sieht Bonacker die Bedeutung der
internationalen Zusammenarbeit bei der Bewältigung globaler Probleme wie
Armut und Klimawandel als unerlässlich an. "Die Arbeit in
internationalen Institutionen muss weiter gestärkt werden", sagte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur