Grünen-Politiker Trittin zur Tornado-Abstimmung: "Wir sind gespalten."
Archivmeldung vom 12.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Es gibt Grüne, die wegen der Tornados dezidiert 'Nein' zu ISAF sagen. Es gibt Grüne, die sich deswegen enthalten. Und es gibt Grüne, die trotz der Tornados zustimmen", so Jürgen Trittin, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag, vor dem Sonderparteitag am Sonntag in Göttingen im Interview mit der Zeitschrift VANITY FAIR.
"Wir müssen den Versuch machen, zwischen den
Ja-Sagern und Nein-Sagern eine Brücke zu bauen zu Gunsten einer
gemeinsamen Botschaft."
Er fordert seine Fraktion dazu auf, bei der Verlängerung des
Mandats der Tornado-Aufklärungsflüge in Afghanistan einheitlich
abzustimmen. "Sonst senden wir gar keine Botschaft. Die einzige
Botschaft wäre: Wir sind gespalten."
Von der Großen Koalition forderte der ehemalige Umweltminister einen Strategiewechsel in Afghanistan: "Die Bundesregierung muss aktiv darauf hinwirken, dass die offensiven Kommandoaktionen der Amerikaner, bei denen immer wieder Zivilisten zu Schaden kommen, schlicht und ergreifend unterbleiben", sagte er. Auf die Frage, ob er selbst Außenminister werden wolle, sagte Trittin: "Ich möchte dazu beitragen, dass die Grünen nach vier Jahren in der Opposition 2009 wieder in diesem Land gestalten können. Es wird ein Ende der Großen Koalition aller Voraussicht nach nur mit den Grünen geben. Aber erst wird der Bär erlegt, dann gucken wir, was wir mit dem Fell machen."
Quelle: Pressemitteilung VANITY FAIR